Das Grosse Becken - The Great Basin |
Die Völker
Bannock
Gosiute |
Mono
Northern
Paiute |
Panamint
Shoshone |
Southern
Paiute
Ute
Washo |
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Hintergrund
Das Große Becken, zwischen
den Rocky Mountains im Osten und der Sierra
Nevada im Westen liegend, ist ein trockenes
Land, das sich hauptsächlich auf die
Staaten Colorado, Utah und Nevada verteilt.
Es gibt dort Wüsten, spektakuläre
Felsformationen, Berge und weite Steppen
mit karger Vegetation. Wegen des durchlässigen
Bodens versickern die wenigen Flüsse,
wie der Humboldt, in den Boden. Seen, wie
der Great Salt Lake, sind normalerweise
stark mineralisch. Die Sommer sind heiß
und trocken, die Winter bitter kalt. Obwohl
die einheimischen Bewohner des Großen
Beckens von den Weißen stets abwertend
als "Digger Indians" bezeichnet
wurden, verlangte das bloße Überleben
in diesem unwirtlichen Land großen
Einfallsreichtum wie auch umfangreiches
Wissen wie und wo durch jagen oder sammeln
Nahrung herangeschafft werden konnte.
Das Land konnte nur eine
begrenzte Bevölkerung ernähren
konnte, zogen die kleinen Gruppen - meist
nur 1-2 Familien - jährlich große
Strecken um die jeweiligen Ernten einbringen
zu können. Wegen der spärlichen
Vegetation mangelte es auch an großem
Jagdwild, es gab nur einige Antilopen oder
Rehe, aber der Eselhase kam reichlich vor,
eine wichtige Quelle für Nahrung und
Kleidung. In Hungerzeiten griffen Menschen
auf Insekten und Reptilien als Nahrung zurück.
Die Menschen des Beckens sprachen Shoshonean,
einen Zweig der Uto-Aztekischen Sprachfamilie.
Bezüglich der Kleidung gab es keine
typische Tracht für die Bewohner des
Großen Beckens. Es gab starken Einfluß
durch die Korbflechter-Stämme des Four-Corner-Gebiets
im Süden und Osten und von der Femont-Kultur
in Utah und im nordwestlichen Colorado.
Die Kleidung blieb über Jahrhunderte
unverändert, bis das Pferd erschien
und einige der östlichen Stämme,
wie die Ute, Teile des Lebensstils der Plains
annahmen. |
Allgemeine Bekleidung:
Die Grundausstattung der
Männer:
Im Sommer gingen Männer
und Kinder in der sengenden Hitze unbekleidet.
Im Winter trugen die Männer einen Lendenschurz
oder einen Kilt und, wenn verfügbar,
grobe gewickelte Legging aus einfach gegerbten
Hirschhäuten. Doch normalerweise trugen
sie Kleidung aus gewobenem Gras oder zerfaserter
gewobener Rinde. Manchmal wurden hüftlange
gegürtelte Tuniken aus gewobenem Kaninchenpelz
getragen. |
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Die Grundausstattung
der Frauen:
Im
Sommer trugen Frauen vorne eine Schürze,
die mit einem geflochtenen Gürtel gehalten
wurde. Diese war aus Hirschleder, wenn verfügbar,
oder Streifen vom Wüstenbeifuß,
Wacholderrinde oder Yuccafasern - in Streifen
oder verwoben. Bei kühlerem Wetter
wurden 2 Schürzen getragen, jeweils
vorne und hinten und ein grober Poncho oder
eine Tunika wurde zugefügt. Wenn verfügbar
wurde Hirschleder zu langen Kleidern mit
Fransen um die Unterseite und die Ärmelöffnungen
verarbeitet. Glänzende Elsterfedern
und manchmal Muschelanhänger trugen
zur Schönheit dieser Kleidungsstücke
bei.
Schuhwerk:
Üblicherweise gingen
die Menschen des Beckens barfuß, doch
war Schuhwerk zu manchen Gelegenheiten unerläßlich.
Vormals bestand dies aus zwei Basismaterialien:
Leder und Fasern. Sandalen wurden aus gezwirnter
Beifußrindeoder Yuccablättern
in flacher oder offener weise verwoben.
Sie hatten manchmal eine innere Sohle und
wurden mit Riemen in verschiedenen Arten
am Fuß befestigt. Altertümliche
Moccasin aus Leder hatten die Form von "Hock"-Moccasin,
wobei die Haut am Fuß eines Tieres
(Hachse - Fuß ab Sprunggelenk - vorzugsweise
eines Bison) in Form einer Röhre entfernt
und an einem Ende vernäht wurde um
einen Schuhspitze zu erhalten. Riemen wurden
um die Knöchel gewickelt um den Moccasin
am Platz zu halten. |
Eine
zweite Art war den Fremont-Moccasin, hergestellt
aus 3 Stücken Leder aus dem Vorderbein
einer Antelope oder eines Hirsches.Dabei
dienten Afterklauen an der Sohle der Bodenhaftung.
Ein dritter Moccasintyp wurde aus einem
Stück geschnitten, mit einer zusätzlichen
harten Sohle und oftmals mit einem Knöchelaufschlag
versehen. Als das Pferd die Plains betrat,
wurden Moccasin mit Rohhautsohlen im Plainsstil
gefertigt. Schneeschuhe für den Bergwinter
waren einfach, rund und mit Rohhaut- oder
Pflanzenfasernetz beflochten. |
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Überkleidung:
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Zum Schutz vor der bitteren
Winterkälte waren wärmende Überwürfe
notwendig. Ein Büffelfellumhang, egal
wie abgeragen oder von Motten zerbissen,
wurde als seltener Schatz behandelt. Man
verlies sich aber auf die Kaninchenfellumhänge.
Diese Umhänge fanden sich fast überall
auf dem nordamerikanischen Kontinent, waren
aber im Großen Becken von größter
Wichtigkeit, da er der einzig ständig
und verläßlich zur Verfügung
stehende Pelz war. |
Das Fell wurde spiralförmig
in lange Streifen geschnitten und zu einem
warmen aber empfindlichen, leichten Umhang
verwebt. Zum Weben benutzte man einen Rahmen
aus zwei parallel liegenden Pfählen,
die einige Zentimeter über dem Boden
befestigt waren. Um eine Männerrobe
herzustellen benötigte man um die 100
Kaninchenfelle. Gelegentlich wurden diese
Umhänge auch aus anderem Material hergestellt.
Ehemals benutzte man auch Federmäntel,
wie die Korbmacher-Völker. Einige dieser
Kleidungsstücke wurden aus Zedernrindenstreifen
gewebt, andere aus den Federbälgen
von Enten oder anderen Wasservögeln
gefertigt, wieder andere aus Murmeltier-
oder Biberpelzen oder Fellen kleinerer Tiere
- sogar die Häute der Wiesenmaus wurden
zu Decken zusammengenäht. |
Haartracht:
Mit dem Haar wurde wenig
Aufwand getrieben. Männer trugen es
lang, die Frauen trugen es mit einer Schnur
gebunden über der Schulter nach vorne.
Die östlicheren Stämme, wie die
Ute und die Bannock, trugen ihr Haar, durch
den Einfluß der Plainskulturen, in
Zöpfen - die Männer umwickelten
diese oft mit Otterpelz. |
Kopfbedeckung:
Die Indianer der Beckens
gingen meist barhäuptig, nur für
den Winter scheinen sie grobe Mützen
aus Fell getragen zu haben. Die Frauen der
Stämme, wie die der nördlichen
Paiute, trugen wegen der Nachbarschaft zu
den kalifornischen Völkern glegentlich
die Korbkappen dieses Gebietes, wobei die
Kappen der Becken-Stämme flacher als
die im Westen waren und oft in einer kleinen
Spitze ausliefen.
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Accessoirs:
Diese nomadisierenden Stämme
besaßen wenig Ausstattung. Wenige
gewobene Gürtel und Gurte in der tradition
der Korbmacher und seltene Gürtel aus
Leder gehörten dazu. Einige Beutel
wurden aus Hirschleder gefertigt, aber sie
waren in der Regel ungeschmückt. Die
Ute und Shoshone nahmen einige Ausstattungsstücke
der Plainskulturen an. |
Schmuck:
Ohranhänger und Ketten
wurden aus Stein, Muscheln, Knochen, Samen
und Federn hergestellt. Die Muscheln wie
Olivella und Abalone erhielt man über
gelegentliche Handelsverbindungen von der
Pazifikküste. Obsidian, der zu Armreifen
und Ohrhänger verarbeitet wurde, kam
aus dem Nordwesten und Türkise erhielt
man aus den Minen in Arizona. |
Rüstung:
Eigentlich war Körperschutz
ungebräuchlich in dieser Gegend, jedoch
gibt es archäologische Funde großer
verzierter Schilde im Fremont-Komplex von
Utah (550-1450n.Ch.) |
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Kleidungsdekoration:
Schmuck war einfach und bestand
aus wenigen Anhänger, Federn oder Muscheln,
die an die Kleidung genäht wurden.
Die Ute und Shoshone, durch ihre Nachbarschaft
mit den Plains, nahmen im 19. Jh. Perlarbeiten
an - vor allem die Ute stellten ausgezeichnete
Arbeiten mit diesem Material her. |
Kleidung im Übergang:
Im späten 18. Jh. übernahmen
die östlichen Stämme die Kleidung
der Plains ebenso wie Elemente der Weißen.
Die Stämme im Zentrum des Beckens erhielten
ihre traditionelle Kultur bis zum Erscheinen
von Siedlern um 1840. Um 1875 wurden sie
in Reservate gezwungen, um am Ende des Jahrhunderts
vollkommen europäische Kleidung anzunehmen.
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