Der Nordosten |
Die Völker
Abenaki
(westliche)
Cayiga
Cjoüüewa
Conestoga
Conoy
Delaware
Erie
Esopus
Fox
Huron
Illinois
Iroquois |
Kahokia
Kaskaskia
Kickapoo
Mahican
Malecite
Mascouten
Massachusetts
Menomini
Miami
Michigami
Mohawk
Nanticoke |
Narragansett
Neutral
Niantic
Nipmuck
Ojibwa(südöstliche)
Oneida
Onondaga
Ottawa
Passamaquoddy
Penobscot
Peoria
Pequot |
Piankeshaw
Potawatomi
Sauk
Seneca
Shawnee
Susquehannock
Tobacco
(Petun)
Tuscarora
Wampanoag
Wappinger
Wenro
Wea
Winnebago |

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Hintergrund
Das Gebiet, das die nordöstliche
USA und das südöstliche Kanada
umfasst, ist ein schönes Land mit stark
bewaldeten fließenden Hügellandschaften
und abgerundeten Bergen, flachen Salzmarschen
wehenden Grases, wellenumspülten Stränden
und felsigen Buchten, stürzenden Bächen,
breiten Flüssen, stillen Seen und sich
nach Westen hin ausdehnende Prärien. |
Die Region war seit
dem Ende der letzten Eiszeit vor etwa 10000
Jahren bewohnt. Die Paleo-Indianer hingen
zum Teil von der Jagd auf die großen
Säugetiere des Pleistozän ab.
Die archaische Periode endete hier etwa
2000 Jahre danach und wurde durch die Waldlandperiode
abgelöst, die sich durch die Entwicklung
des Ackerbaus und der Töpferei auszeichnete.
Diese Periode begann etwa 2000 v. Chr. und
endete beim Kontakt mit den Europäern.
Verschiedene regionale Kulturen entstanden,
wie die Adena und die Hopewell im Tal des
Ohio.
Europäischer Kontakt
kann nicht präzise datiert werden.
Im hohen Nordosten gibt es Beweise von Kontakten
mit Nordmännern etwa um 1000 n. Chr..
Im 16. Jh. kamen viele französische
und baskische Fischer um die reichen Gewässer
um Neufundland zu befischen, aber in welchem
Maße sie mit der einheimischen Bevölkerung
zusammentrafen ist unklar. Als die Europäer
im frühen 17. Jh. als Kolonisten auftraten,
machten sie sich kaum Mühe die indianische
Lebensweise aufzuzeichnen - sie nahmen eher
was sie bekommen konnten um ihr Überleben
zu sichern um dann die "Wilden"
westwärts zu vertreiben. |
Es gibt Aufzeichnungen
im 17. Jh. von jesuitischen Missionaren
bei den Irokesen, Algonquin und anderen
Stämmen und wir haben ebenfalls Berichte
von Cartier, Champlain und La Salle aus
dem 16. und 17. Jh. . Einige der frühen
Kolonisten, wie Roger Williams, schrieben
faszinierende Begegnungen mit den Indianern
auf, aber zu dieser Zeit hatte sich die
einheimische Kultur vom Kontakt mit den
Neuankömmlingen schon stark gewandelt.
Mit europäischem Kontakt
gewöhnten sich die Indianer an den
Gebrauch europäischer Handelsgüter
und fanden sich selbst in der schwierigen
Position sich mit dem Pelzhandel befassen
zu müssen um ihren Bedarf an Notwendigem
und Erwünschtem zu befriedigen. Mit
dieser Abhängigkeit kam der Verlust
der Stammestechniken um Essen, Kleidung
und Wohnung aus eigener Kraft herzustellen.
Die Methode der Händler Whiskey in
den Fellhandel mit einzubringen korrumpierte
die indianische Kultur weiter und verheerende
Epidemien zerbrachen die soziale Struktur
der indianischen Gesellschaft. Eine Situation,
die sich mit Variationen über den gesamten
Kontinent ausbreitete, aber im Nordosten
geschah dies früh, schnell und unwahrscheinlicher
Zerstörung. |

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Die Region teilt
sich in drei Hauptgebiete:
Die Atlantikküste
und Neuengland mit den algonquinsprachigen
Stämmen
die unteren
der großen Seen (Ontario und Erie)
dominiert von den iroquoissprachigen
Stämmen
die oberen der
großen Seen (Huron, Michigan und
Superior) ebenfalls ein algonquinsprachiges
Gebiet. Im Westen wurden einige Siouan-Sprachen
gesprochen.
Aus dem heutigen Nordosten
sind viele der Stämme verschwunden,
aber einige haben dort überdauert und
halten an Elementen ihrer traditionellen
Kultur fest. Es gibt große Kontingente
von Irokesen im Staat New York und Kanada;
östliche Abenaki in Maine und kleine
Gruppen in Pennsylvania, Maryland und anderen
Staaten der östlichen Küste; einige
Gruppen findet man in Michigan und Wisconsin
und viele sind nach Oklahoma gezogen. |
Allgemeine Bekleidung:
Die Grundausstattung der
Männer:
Die Männer trugen einen
angepaßten Lendenschurz, mit hinten
und vorne herab hängenden Lappen. Manches
mal wurde eine Art Kilt-Form getragen oder
auch eine Schürzenform, wobei Vorder-
und Hinterteil einfach zusammengebunden
waren, was einen Gürtel unnötig
machte. Dieser Lendenschurz war oft mit
Quillarbeit, oder Stickerei dekoriert. Oberschenkellange
gut sitzende Legging oder im Sommer knielange
Legging, die von einer Art Strumpfband gehalten
wurden, waren üblich. Diese waren nicht
als eine Art Röhre aufgebaut, sondern
bestanden aus einem flachen Stück Leder,
das an mehreren Punkten am Außenbein
entlang geschnürt war und normalerweise
in Fransen endete. Für die kalte Jahreszeit
wurden manchmal Legging und Moccasin zu
einem Kleidungsstück verbunden.

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Die Grundausstattung
der Frauen:
Die Frauen in der frühen
Periode trugen einen einfachen knielangen
Wickelrock, der von einem Gürtel gehalten
wurde; der Rock überlappte an den Seiten
und formte was Feder den "Algonkin
split skirt" nannte. Wurde das Wetter
kühler trug Frau ein ponchoähnliches
Oberteil, mit einem Schlitz oder Loch als
Halsöffnung. Zur Zeit des europäischen
Kontaktes trugen die Frauen ein Kleid, aus
2 Häuten gefertigt, das an den Schultern
mit Trägern befestigt war und Seitennähte
hatte - der sogenannte "Strap-and-Sleeve
Dress" - an den bei Bedarf separate
Ärmel angefügt wurden, indem man
sie über den Rücken verschnürte
und vorne mit einem Lederstreifen verband,
der oft auch um die Taille führte.
Die Ärmel waren an den Knöcheln
gebunden, aber es gab keine Achselnaht.
Diese Art Kleid war knielang oder länger
- abhängig vom Wetter und den vorhandenen
Häuten. Knielange Legging wurden mit
Strumpfbändern gehalten und an den
Knöcheln geschnürt.

Schuhwerk:
Moccasin (das Wort stammt
aus dem Algonquin) gab es in zwei Ausführungen.
Der erste ein einteiliger köchelhoher
Schuh mit einer Naht auf dem Fußrücken
und an der Ferse und mit einem Lederriemen
um sie zur Sicherheit am Knöchel zubinden
zu können, wobei die Knöchellappen
je nach Temperatur hochgeklappt oder unten
gelassen wurden. Der zweite ein dreiteilig
geschnittener Schuh, wobei die Moccasin
Sohle hochgezogen und so gerafft wurde,
dass sie ein ovales oder U-förmiges
Oberteil anpassen konnte. Das dritte Stück,
ein langes Rechteck, das entweder zusammengefaltet
und mit einem Riemen zusammengeschnürt
wurde um eine schmale Röhre zu erhalten
die an der Oberseite des Moccasin befestigt
wurde, oder als Knöchelumschlag angenäht
wurde. Das Oberteil und die Knöchellappen
waren häufig mit Stickerei oder Quillarbeit
verziert. Eine dritte Art Schuh war der
"Hookboot", eine unbeholfene Arbeit
gefertigt aus einem Stück Hinterlauf
eines Tieres mit einer natürlichen
Krümmung. Dieser daraus entstandene
Stiefel wurden auf der Vorderseite hoch
geschnürt und mit Tierhaar und Moos
für Wärme ausgestopft. Schneeschuhe
waren im Winter notwendig um Hirsch, Elch
oder Karibou mit Ausdauer und Geschwindigkeit
verfolgen zu können. In der Form ähnelten
sie sich: Ein Rahmen aus Esche der gedämpft
und in Form gebogen wurde und dann mit einem
Netz aus Rohhaut geschnürt wurde.
Überkleidung:
Im Frühling und Herbst
wurden Umhänge aus Hirschhaut, im Winter
aus Biberfellen (die wärmsten), oder
Bärenfellen(die schwersten), oder aus
vielen zusammengenähten Fellen kleiner
Nager getragen. Kaninchenfellumhänge
wurden üblicherweise für Frauen
und Kinder gefertigt.
Haartracht:
Frauen trugen ihr Haar lange
und offen oder in Zöpfen. Für
besondere Anlässe wurde das Haar gekeult
(clubbed), das bedeutet es wurde in einen
großen Knoten im Nacken zusammengefasst,
der einem Biberschwanz ähnelte um ihn
dann mit gequilltem Schmuck zu dekorieren.
Männer trugen manchmal 2 Zöpfe,
aber die charakteristischte Haartracht,
vor allem für Krieger, war der Roach
(Haarkamm) - auch oft als "Mohawk"
bezeichnet. Um einen Roach zu formen wurde
der Kopf bis auf eine kurzgeschnittene schmale
Linie geschoren, die von Stirn zum Nacken
führte. Am Hinterkopf lies man eine
lange Locke stehen, die Skalplocke, ein
hochgeschätzter Besitz, da jeder Krieger
in einer Schlacht versuchte als erstes einem
Feind diese abzuschneiden. Sie war oft eng
geflochten und verziert, konnte offen hängen
oder aufrecht stehendgewickelt sein, oder
wurde am Kopf abgebunden und wie ein kleiner
Schirm über dem Kopf hängend getragen.
Künstliche Haarkämme wurden aus
rot gefärbtem Hirschhaar und evtl.
dem weißen Haar von Stachelschweinen
gefertigt. Diese Roaches wurden mit einem
"Roach spreader" aus Knochen mit
einem Loch befestigt. Durch dieses Loch
wurde die Skalplocke gezogen um das Gebilde
so sicher zu verankern. Eine einzelne Adlerfeder
wurde oft auf einem beweglichen Sockel am
Ende des Spreaders getragen. Beide Geschlechter
versetzten ihr Haar täglich mit Bärenfett
um es glänzend und geschmeidig zu halten.
Kopfbedeckung:
Frauen trugen keine Kopfbedeckung
außer einer Kappe oder einer Kapuze
bei unangenehmem Wetter. Trotzdem findet
man in manchen Gegenden sowohl bei Männern
als auch Frauen gewobene Kopfbänder
an denen Federn oder Ornamente befestigt
waren - wobei Federn meist als das Vorrecht
der Männer galten. Truthahn, Kranich
und Reiherfedern wurden ebenso verwendet
wie Adlerfedern. Manchmal wurde ein ganzer
Fuchs- oder Otterpelz auf den Kopf gebunden,
so dass der Schwanz frei hängen konnte.
Jäger trugen Tierfelle und Geweih auf
dem Kopf um sich dem Wild so besser nähern
zu können.
Accessoirs:
Männer im besonderen
trugen Taschen und Beutel aus Hirschhaut,
mit Quillarbeit oder Stickerei verziert,
an einem breiten Schulterband. Kleine Beutel
aus Bast oder Fasern hingen oft vom Gürtel.
Sashes in hellen geometrischen Mustern,
ein wichtiges Handelsgut, wurden aus Pflanzenfasern
mit Moosen und Büffelhaaren gefertigt,
Strumpfbänder wurden ebenfalls gewoben. |

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Schmuck:
Einige wenige Perlen wurden
aus Muscheln, gerolltem Kupfer, Knochen
und Holz hergestellt und auf Ketten gezogen.
Andere Schmuckstücke waren Ringe, Armreifen,
Ohrringe, Haarschmuck, Brustschmuck aus
geschliffenem und poliertem Schiefer, Fossilien
und seltener Nasenringe. Viel Wampum wurde
als Verzierung benutzt - ein Material, das
sehr charakteristisch für die nordöstlichen
Indianer war. Das Wort selbst stammt von
"Wampanoag" - einem Stamm aus
dem südlichen Gebiet von Neuengland.
Es kam auf zwei Arten vor:
Weißer
Wampum: Aus dem mittleren Teil von Whelk-,
Quahog-, und anderen Muschel- und Schneckenarten.
Purpurner Wampum:
wesentlich wertvoller aus der Quahogmuschel.
Die Schale wurde arbeitsintensiv zu
Perlen geformt und dann in Mustern zu
Gürteln, Kappen, Hals-, Arm- und
Kopfbändern gewebt.
Zuerst war das Tragen von
Wampum ein Privileg der Häuptlinge,
später wurden sie breiter genutzt.
Gürtel als häufigste Form wurden
als geschriebene Berichte genutzt, als Kompensation
für verschiedene Verbrechen, als Lösegeld
für Geiseln, als Symbol für Verträge
und für Friedensverhandlungen. Es hatte
nicht die Funktion richtigen Geldes in unserem
Verständnis, bis der Pelzhandel anfing
zu blühen.
Rüstung:
Es scheint aus Stangen bestehenden
Körperschutz gegeben zu haben.
Spezial-Kleidung:
In Trauerzeiten schnitten
die Frauen ihr Haar ab und brachten sich
Schnitte - vorzugsweise an den Armen - bei.
Männer färbten sich das Gesicht
schwarz oder zeichneten in Halbtrauer eine
schwarzen Kreis um jedes Auge. Eine Witwe
bemalte ihr Gesicht schwarz mit Holzkohle
- es wurde von ihr erwartet sich nicht wieder
zu verheiraten bis die Farbe (gemischt mit
Ruß und Harz) verschwunden war.
Kleidungsdekoration:
Fingerwebarbeiten aus Bast
und anderen Fasern, Nessel, Büffelwolle
und Opossumhaar wurden gefertigt. Gezwirnt
wurden diese Fasern zu Taschen, Beuteln,
Strumpfbändern, Sashes und gelegentlich
zu Kilts verwoben. Diese Gegenstände
wurden mit Stachelschweinborsten und Elchhaar
dekoriert. Europäische Glasperlen waren
vom ersten Augenblick an geschätzte
Handelsware, vor allem die weißen
und blauen. Florale Perlmuster waren charakteristisch
und wurden auf die Stickereien französischer
Nonnen zurückgeführt. Perlen erreichte
übersprudelnden Anteil zum Ende des
19. Jh., als manche Perlarbeit auf manchen
Kleidungsstücken nahezu massiv war.
Vielfarbene Seidenbändern, die von
Händlern ins Land gebracht wurden,
nähte man auf Kleidung wie Seiden-Flechtwerk.
Die Frauen schnitten ein Spiegelmuster aus
den Bändern einer Farbe und nähten
sie an Bänder einer kontrastierenden
Farbe. Diese Streifen wurden dann auf Röcke,
Schals, Lendentücher, Moccasin und
andere Stoffgewänder genäht.
Gesichts- und Körperverzierungen:
Beide Geschlechter benutzten
Fischöl und Bärenfett um die Haut
weich und ansehnlich zu halten. Beide nutzten
Gesichts- und Körperfarbe, wobei häufig
rot verwendet wurde - vor allem auf Stirn
und Backen.
Masken:
Masken wurden in verschiedenen
Zeremonien benutzt. Sie wurden üblicherweise
aus Holz geschnitzt (vorzugsweise Roßkastanie)
in Tier- oder Menschenform.

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Kleidung im Übergang:
Stoff, Metall und Glasperlen
waren die europäischen Handelsgüter
die die indianische Gewandung in Nordosten
am nachhaltigsten beeinflußten. "Stroud
cloth", das weit verbreitet war bekam
seinen Namen von einer kleinen Fabrik in
England, die sich auf Decken spezialisiert
hatte. Eigentlich wurde das schwere Tuch
als eine Art Löschpapier benutzt um
überschüssige Farbe von den Decken
aufzusaugen. Die roten, blauen oder grünen
Stoffe wurden zu Lendentüchern, Kleidern,
leichten Decken und anderen Kleidungsstücken
verarbeitet. Feiner Wollstoff und Kaliko,
sowohl bedruckt als auch einfarbig, wurden
zu Kleidern, Röcken, Blusen, Legging
und Männerhemden verarbeitet. Zuerst
fertigte man diese Gewänder in indianischem
Stil, später wurde europäische
Kleidung kopiert, dann kaufte man schließlich
die vorhandene fertige Ware. Moccasin
waren die letzten Teile der einheimischen
Kleidung von der man sich trennte, aber
zum Ende des 20. Jh. trugen die meisten
Indianer gekauftes Schuhwerk und die Alltagskleidung
der Weißen. Die an der Vorderseite
zu öffnenden Mäntel der Weißen
wurden adaptiert, die militärischen
Übermäntel waren sehr gesucht.
Man trug Westen, zuerst in einer rechteckigen
Form, später im taillierten europäischen
Stil. Metall war ein weiterer populärer
Handelsartikel. Frauen nahmen glücklich
die nun vorhandenen Stahlnadeln und Scheren
an. Silber, in der Form von Münzen,
verarbeitete man zu Broschen, nach der Ankunft
französischer Missionare oft zu Kreuzen.
Runde Broschen, verziert und mit verschiedenen
Lochmustern, wurden in großer Menge
auf Frauenblusen verwendet. Männer
trugen silberne Armbänder, Stirnreifen,
Friedensmedaillions und manchmal Nasenornamente. |
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