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Der Nordosten

Hintergrund

Das Gebiet, das die nordöstliche USA und das südöstliche Kanada umfasst, ist ein schönes Land mit stark bewaldeten fließenden Hügellandschaften und abgerundeten Bergen, flachen Salzmarschen wehenden Grases, wellenumspülten Stränden und felsigen Buchten, stürzenden Bächen, breiten Flüssen, stillen Seen und sich nach Westen hin ausdehnende Prärien.

Die Region war seit dem Ende der letzten Eiszeit vor etwa 10000 Jahren bewohnt. Die Paleo-Indianer hingen zum Teil von der Jagd auf die großen Säugetiere des Pleistozän ab. Die archaische Periode endete hier etwa 2000 Jahre danach und wurde durch die Waldlandperiode abgelöst, die sich durch die Entwicklung des Ackerbaus und der Töpferei auszeichnete. Diese Periode begann etwa 2000 v. Chr. und endete beim Kontakt mit den Europäern. Verschiedene regionale Kulturen entstanden, wie die Adena und die Hopewell im Tal des Ohio.

Europäischer Kontakt kann nicht präzise datiert werden. Im hohen Nordosten gibt es Beweise von Kontakten mit Nordmännern etwa um 1000 n. Chr.. Im 16. Jh. kamen viele französische und baskische Fischer um die reichen Gewässer um Neufundland zu befischen, aber in welchem Maße sie mit der einheimischen Bevölkerung zusammentrafen ist unklar. Als die Europäer im frühen 17. Jh. als Kolonisten auftraten, machten sie sich kaum Mühe die indianische Lebensweise aufzuzeichnen - sie nahmen eher was sie bekommen konnten um ihr Überleben zu sichern um dann die "Wilden" westwärts zu vertreiben.

Es gibt Aufzeichnungen im 17. Jh. von jesuitischen Missionaren bei den Irokesen, Algonquin und anderen Stämmen und wir haben ebenfalls Berichte von Cartier, Champlain und La Salle aus dem 16. und 17. Jh. . Einige der frühen Kolonisten, wie Roger Williams, schrieben faszinierende Begegnungen mit den Indianern auf, aber zu dieser Zeit hatte sich die einheimische Kultur vom Kontakt mit den Neuankömmlingen schon stark gewandelt.

Mit europäischem Kontakt gewöhnten sich die Indianer an den Gebrauch europäischer Handelsgüter und fanden sich selbst in der schwierigen Position sich mit dem Pelzhandel befassen zu müssen um ihren Bedarf an Notwendigem und Erwünschtem zu befriedigen. Mit dieser Abhängigkeit kam der Verlust der Stammestechniken um Essen, Kleidung und Wohnung aus eigener Kraft herzustellen. Die Methode der Händler Whiskey in den Fellhandel mit einzubringen korrumpierte die indianische Kultur weiter und verheerende Epidemien zerbrachen die soziale Struktur der indianischen Gesellschaft. Eine Situation, die sich mit Variationen über den gesamten Kontinent ausbreitete, aber im Nordosten geschah dies früh, schnell und unwahrscheinlicher Zerstörung.

Delaware Familie Anfang Kolonialisierung

Die Region teilt sich in drei Hauptgebiete:

  1. Die Atlantikküste und Neuengland mit den algonquinsprachigen Stämmen
  2. die unteren der großen Seen (Ontario und Erie) dominiert von den iroquoissprachigen Stämmen
  3. die oberen der großen Seen (Huron, Michigan und Superior) ebenfalls ein algonquinsprachiges Gebiet. Im Westen wurden einige Siouan-Sprachen gesprochen.

Aus dem heutigen Nordosten sind viele der Stämme verschwunden, aber einige haben dort überdauert und halten an Elementen ihrer traditionellen Kultur fest. Es gibt große Kontingente von Irokesen im Staat New York und Kanada; östliche Abenaki in Maine und kleine Gruppen in Pennsylvania, Maryland und anderen Staaten der östlichen Küste; einige Gruppen findet man in Michigan und Wisconsin und viele sind nach Oklahoma gezogen.

 

Allgemeine Bekleidung:

Die Grundausstattung der Männer:

Die Männer trugen einen angepaßten Lendenschurz, mit hinten und vorne herab hängenden Lappen. Manches mal wurde eine Art Kilt-Form getragen oder auch eine Schürzenform, wobei Vorder- und Hinterteil einfach zusammengebunden waren, was einen Gürtel unnötig machte. Dieser Lendenschurz war oft mit Quillarbeit, oder Stickerei dekoriert. Oberschenkellange gut sitzende Legging oder im Sommer knielange Legging, die von einer Art Strumpfband gehalten wurden, waren üblich. Diese waren nicht als eine Art Röhre aufgebaut, sondern bestanden aus einem flachen Stück Leder, das an mehreren Punkten am Außenbein entlang geschnürt war und normalerweise in Fransen endete. Für die kalte Jahreszeit wurden manchmal Legging und Moccasin zu einem Kleidungsstück verbunden.

Kleidung vor 1750    Traditionelle Kleidung der Iroquois um 1750

Die Grundausstattung der Frauen:

Die Frauen in der frühen Periode trugen einen einfachen knielangen Wickelrock, der von einem Gürtel gehalten wurde; der Rock überlappte an den Seiten und formte was Feder den "Algonkin split skirt" nannte. Wurde das Wetter kühler trug Frau ein ponchoähnliches Oberteil, mit einem Schlitz oder Loch als Halsöffnung. Zur Zeit des europäischen Kontaktes trugen die Frauen ein Kleid, aus 2 Häuten gefertigt, das an den Schultern mit Trägern befestigt war und Seitennähte hatte - der sogenannte "Strap-and-Sleeve Dress" - an den bei Bedarf separate Ärmel angefügt wurden, indem man sie über den Rücken verschnürte und vorne mit einem Lederstreifen verband, der oft auch um die Taille führte. Die Ärmel waren an den Knöcheln gebunden, aber es gab keine Achselnaht. Diese Art Kleid war knielang oder länger - abhängig vom Wetter und den vorhandenen Häuten. Knielange Legging wurden mit Strumpfbändern gehalten und an den Knöcheln geschnürt.

Irokesische Frauenkleidung  

Schuhwerk:

Moccasin (das Wort stammt aus dem Algonquin) gab es in zwei Ausführungen. Der erste ein einteiliger köchelhoher Schuh mit einer Naht auf dem Fußrücken und an der Ferse und mit einem Lederriemen um sie zur Sicherheit am Knöchel zubinden zu können, wobei die Knöchellappen je nach Temperatur hochgeklappt oder unten gelassen wurden. Der zweite ein dreiteilig geschnittener Schuh, wobei die Moccasin Sohle hochgezogen und so gerafft wurde, dass sie ein ovales oder U-förmiges Oberteil anpassen konnte. Das dritte Stück, ein langes Rechteck, das entweder zusammengefaltet und mit einem Riemen zusammengeschnürt wurde um eine schmale Röhre zu erhalten die an der Oberseite des Moccasin befestigt wurde, oder als Knöchelumschlag angenäht wurde. Das Oberteil und die Knöchellappen waren häufig mit Stickerei oder Quillarbeit verziert. Eine dritte Art Schuh war der "Hookboot", eine unbeholfene Arbeit gefertigt aus einem Stück Hinterlauf eines Tieres mit einer natürlichen Krümmung. Dieser daraus entstandene Stiefel wurden auf der Vorderseite hoch geschnürt und mit Tierhaar und Moos für Wärme ausgestopft. Schneeschuhe waren im Winter notwendig um Hirsch, Elch oder Karibou mit Ausdauer und Geschwindigkeit verfolgen zu können. In der Form ähnelten sie sich: Ein Rahmen aus Esche der gedämpft und in Form gebogen wurde und dann mit einem Netz aus Rohhaut geschnürt wurde.

Überkleidung:

Im Frühling und Herbst wurden Umhänge aus Hirschhaut, im Winter aus Biberfellen (die wärmsten), oder Bärenfellen(die schwersten), oder aus vielen zusammengenähten Fellen kleiner Nager getragen. Kaninchenfellumhänge wurden üblicherweise für Frauen und Kinder gefertigt.

Haartracht:

Frauen trugen ihr Haar lange und offen oder in Zöpfen. Für besondere Anlässe wurde das Haar gekeult (clubbed), das bedeutet es wurde in einen großen Knoten im Nacken zusammengefasst, der einem Biberschwanz ähnelte um ihn dann mit gequilltem Schmuck zu dekorieren. Männer trugen manchmal 2 Zöpfe, aber die charakteristischte Haartracht, vor allem für Krieger, war der Roach (Haarkamm) - auch oft als "Mohawk" bezeichnet. Um einen Roach zu formen wurde der Kopf bis auf eine kurzgeschnittene schmale Linie geschoren, die von Stirn zum Nacken führte. Am Hinterkopf lies man eine lange Locke stehen, die Skalplocke, ein hochgeschätzter Besitz, da jeder Krieger in einer Schlacht versuchte als erstes einem Feind diese abzuschneiden. Sie war oft eng geflochten und verziert, konnte offen hängen oder aufrecht stehendgewickelt sein, oder wurde am Kopf abgebunden und wie ein kleiner Schirm über dem Kopf hängend getragen. Künstliche Haarkämme wurden aus rot gefärbtem Hirschhaar und evtl. dem weißen Haar von Stachelschweinen gefertigt. Diese Roaches wurden mit einem "Roach spreader" aus Knochen mit einem Loch befestigt. Durch dieses Loch wurde die Skalplocke gezogen um das Gebilde so sicher zu verankern. Eine einzelne Adlerfeder wurde oft auf einem beweglichen Sockel am Ende des Spreaders getragen. Beide Geschlechter versetzten ihr Haar täglich mit Bärenfett um es glänzend und geschmeidig zu halten.

Irokesische Kleidung um 1750 

Kopfbedeckung:

Frauen trugen keine Kopfbedeckung außer einer Kappe oder einer Kapuze bei unangenehmem Wetter. Trotzdem findet man in manchen Gegenden sowohl bei Männern als auch Frauen gewobene Kopfbänder an denen Federn oder Ornamente befestigt waren - wobei Federn meist als das Vorrecht der Männer galten. Truthahn, Kranich und Reiherfedern wurden ebenso verwendet wie Adlerfedern. Manchmal wurde ein ganzer Fuchs- oder Otterpelz auf den Kopf gebunden, so dass der Schwanz frei hängen konnte. Jäger trugen Tierfelle und Geweih auf dem Kopf um sich dem Wild so besser nähern zu können.

Accessoirs:

Männer im besonderen trugen Taschen und Beutel aus Hirschhaut, mit Quillarbeit oder Stickerei verziert, an einem breiten Schulterband. Kleine Beutel aus Bast oder Fasern hingen oft vom Gürtel. Sashes in hellen geometrischen Mustern, ein wichtiges Handelsgut, wurden aus Pflanzenfasern mit Moosen und Büffelhaaren gefertigt, Strumpfbänder wurden ebenfalls gewoben.

Schmuck:

Einige wenige Perlen wurden aus Muscheln, gerolltem Kupfer, Knochen und Holz hergestellt und auf Ketten gezogen. Andere Schmuckstücke waren Ringe, Armreifen, Ohrringe, Haarschmuck, Brustschmuck aus geschliffenem und poliertem Schiefer, Fossilien und seltener Nasenringe. Viel Wampum wurde als Verzierung benutzt - ein Material, das sehr charakteristisch für die nordöstlichen Indianer war. Das Wort selbst stammt von "Wampanoag" - einem Stamm aus dem südlichen Gebiet von Neuengland. Es kam auf zwei Arten vor:

  1. Weißer Wampum: Aus dem mittleren Teil von Whelk-, Quahog-, und anderen Muschel- und Schneckenarten.
  2. Purpurner Wampum: wesentlich wertvoller aus der Quahogmuschel. Die Schale wurde arbeitsintensiv zu Perlen geformt und dann in Mustern zu Gürteln, Kappen, Hals-, Arm- und Kopfbändern gewebt.

Zuerst war das Tragen von Wampum ein Privileg der Häuptlinge, später wurden sie breiter genutzt. Gürtel als häufigste Form wurden als geschriebene Berichte genutzt, als Kompensation für verschiedene Verbrechen, als Lösegeld für Geiseln, als Symbol für Verträge und für Friedensverhandlungen. Es hatte nicht die Funktion richtigen Geldes in unserem Verständnis, bis der Pelzhandel anfing zu blühen.

Rüstung:

Es scheint aus Stangen bestehenden Körperschutz gegeben zu haben.

Spezial-Kleidung:

In Trauerzeiten schnitten die Frauen ihr Haar ab und brachten sich Schnitte - vorzugsweise an den Armen - bei. Männer färbten sich das Gesicht schwarz oder zeichneten in Halbtrauer eine schwarzen Kreis um jedes Auge. Eine Witwe bemalte ihr Gesicht schwarz mit Holzkohle - es wurde von ihr erwartet sich nicht wieder zu verheiraten bis die Farbe (gemischt mit Ruß und Harz) verschwunden war. 

Kleidungsdekoration:

Fingerwebarbeiten aus Bast und anderen Fasern, Nessel, Büffelwolle und Opossumhaar wurden gefertigt. Gezwirnt wurden diese Fasern zu Taschen, Beuteln, Strumpfbändern, Sashes und gelegentlich zu Kilts verwoben. Diese Gegenstände wurden mit Stachelschweinborsten und Elchhaar dekoriert. Europäische Glasperlen waren vom ersten Augenblick an geschätzte Handelsware, vor allem die weißen und blauen. Florale Perlmuster waren charakteristisch und wurden auf die Stickereien französischer Nonnen zurückgeführt. Perlen erreichte übersprudelnden Anteil zum Ende des 19. Jh., als manche Perlarbeit auf manchen Kleidungsstücken nahezu massiv war.
Vielfarbene Seidenbändern, die von Händlern ins Land gebracht wurden, nähte man auf Kleidung wie Seiden-Flechtwerk. Die Frauen schnitten ein Spiegelmuster aus den Bändern einer Farbe und nähten sie an Bänder einer kontrastierenden Farbe. Diese Streifen wurden dann auf Röcke, Schals, Lendentücher, Moccasin und andere Stoffgewänder genäht.

Gesichts- und Körperverzierungen:

Beide Geschlechter benutzten Fischöl und Bärenfett um die Haut weich und ansehnlich zu halten. Beide nutzten Gesichts- und Körperfarbe, wobei häufig rot verwendet wurde - vor allem auf Stirn und Backen.

Masken:

Masken wurden in verschiedenen Zeremonien benutzt. Sie wurden üblicherweise aus Holz geschnitzt (vorzugsweise Roßkastanie) in Tier- oder Menschenform.

Delaware Krieger

Kleidung im Übergang:

Stoff, Metall und Glasperlen waren die europäischen Handelsgüter die die indianische Gewandung in Nordosten am nachhaltigsten beeinflußten. "Stroud cloth", das weit verbreitet war bekam seinen Namen von einer kleinen Fabrik in England, die sich auf Decken spezialisiert hatte. Eigentlich wurde das schwere Tuch als eine Art Löschpapier benutzt um überschüssige Farbe von den Decken aufzusaugen. Die roten, blauen oder grünen Stoffe wurden zu Lendentüchern, Kleidern, leichten Decken und anderen Kleidungsstücken verarbeitet. Feiner Wollstoff und Kaliko, sowohl bedruckt als auch einfarbig, wurden zu Kleidern, Röcken, Blusen, Legging und Männerhemden verarbeitet. Zuerst fertigte man diese Gewänder in indianischem Stil, später wurde europäische Kleidung kopiert, dann kaufte man schließlich die vorhandene fertige Ware.
Moccasin waren die letzten Teile der einheimischen Kleidung von der man sich trennte, aber zum Ende des 20. Jh. trugen die meisten Indianer gekauftes Schuhwerk und die Alltagskleidung der Weißen. Die an der Vorderseite zu öffnenden Mäntel der Weißen wurden adaptiert, die militärischen Übermäntel waren sehr gesucht. Man trug Westen, zuerst in einer rechteckigen Form, später im taillierten europäischen Stil.
Metall war ein weiterer populärer Handelsartikel. Frauen nahmen glücklich die nun vorhandenen Stahlnadeln und Scheren an. Silber, in der Form von Münzen, verarbeitete man zu Broschen, nach der Ankunft französischer Missionare oft zu Kreuzen. Runde Broschen, verziert und mit verschiedenen Lochmustern, wurden in großer Menge auf Frauenblusen verwendet. Männer trugen silberne Armbänder, Stirnreifen, Friedensmedaillions und manchmal Nasenornamente.