Home

Galerie

Artikel

Wissenswertes

Flohmarkt

Kontakt

Impressum

Links

Die Plains

Die Völker

Arapahoe

Arikara

Assiniboine

Atakapa

Atsina

Blackfoot

Blood

Brule

Caddo

Cheyenne

Coalhuitecan

Comanche

Crow

Dakota Sioux

Gros Ventre

Hidatsa

Hunkpapa

Ioway

Jumano

Kansa

Karankawa

Kiowa

Kiowa-Apache

Lipan-Apache

Mandan

Mdewakanton

Minneconjou

Minnetaree

Missouri

Oglalah

Omaha

Osage

Oto

Pawnee

Piegan

Plains Cree

Plains Ojibway

Ponca

Quapaw

Sarci

Sisseton

Teton Sioux

Texas

Tonkawa

Two Kettle

Wahpekute

Wahpeton

Wichita

Yankton

Yanktonai

Die Plains


Hintergrund

Die Great Plains breiten sich über das Herzland des nordamerikanischen Kontinents aus. Sie sind ein Land der gewaltigen Kontraste - und Eintönigkeit. Die endlosen Prärien, ohne einen Baum oder Strauch, werden ständig von starken Winden gewogt, die das in Hülle und Fülle vorhandene Büffelgras zerzausen. In der Sommerhitze ertränken zerstörerische Gewitter die Erde, aber die Feuchtigkeit verdampft schnell in der Hitze oder versickert im steinigen oder sandigen Boden. Im Winter fegen eisige Blizzards über die Prärie und schaffen eine spurenlose Ödnis aus verwehtem Schnee. Es ist so trocken, dass Landwirtschaft nur entlang der Flüsse und Ströme möglich ist - vor allem in den östlichen Prärien. Es ist "Big Sky Country", schön in seiner heiteren Gelassenheit, furchteinflößend in seinen wütenden Stürmen. Es erstreckt sich von den Ufern des Mississippi zu den Vorgebirgen der Rocky Mountains, von Texas zu den kanadischen Prärien.

Die Plains

Es gab möglicherweise schon um 10 000 v.Ch. Jäger der großen Säugetiere auf den Plains, aber der größte Teil der Menschen siedelte entlang der Flüsse um von dort aus Jagdzüge in die weiten Jagdgebiete zu unternehmen. Die Ansiedlung von Europäern um 1600 n.Ch. an der östlichen Küste trieb die Indianer westwärts auf die Plains. Im späten 18. Jh. erschien dann das Pferd und verbreitete sich von den südwestlich gelegenen spanischen Siedlungen aus nordwärts. Es waren die nomadischen Jägerstämme, auf die dies den größten Einfluß hatte und führte zu einer Pferd/Büffel/Indianer-Kultur, die überraschend kurzlebig war - nicht mehr als 100 Jahre. Um 1880 waren die Büffel nahezu ausgestorben und die Weißen waren in die Region gekommen, oftmals mit Gewalt, und die klassische Plainsindianerkultur war vergangen. Es blieb zurück das populäre Klischee der amerikanischen Indianer, das wir heute kennen.

Die frühe Lebensweise der Plainsindianer ist ausgesprochen gut dokumentiert. Die meisten Stämme hatten ihre erste Berührung mit den Weißen durch die Lewis und Clark Expedition (1805-1806), die umfangreiche Berichte in ihrem Expeditionsjournal führten. Maler, wie George Catlin, Karl Bodmer, John Mix Stanley, der Kanadier Paul Kane und der Schweizer Rudolph Friederich Kurz stellten viele der Stammesmitglieder in Gewändern dar, die nicht ganz ursprünglich waren - folgen doch die Künstler den Händlern - aber doch noch viele Elemente der Kleidung vor dem Kontakt mit Weißen enthielt. Catlins Aufzeichnungen, Maximilians Bücher und die eingehende Beobachtung von Anthropologen geben weitere Informationen. Später kamen die Fotografen - William Henry Jachkson, John K. Hillers, Alexander Gardner, Frank A. Rinehart, und noch später, Edward S. Curtis. Ewers meint, dass das Indianer-Klischee durch die Arbeit dieser Künstler und der weiten Verbreitung ihrer Werke entstand.

Bestimmte Faktoren sollten beachtet werden, wenn man Plainskleidung betrachtet:

  1. Kleidung musste einfach transportiert, verpackt und getragen werden können - vor allem im Hinblick auf die nomadischen Stämme.
  2. Große Temperaturunterschiede musten in Betracht gezogen werden, was bedeutet, dass Kleidung sich dem ständigen Wechsel anpassen musste; dies wurde üblicherweise durch An- oder Ablegen von Kleidungsstücken erreicht - einige Stücke wurden aber saisonal getragen.
  3. Kleidung war sehr individualistisch und gab nicht nur Stammestraditionen, sondern auch den Geschmack und Verdienste wieder.
  4. Obwohl es Stammesunterschiede bei der Kleidung gab sind sie schwierig wiederzugeben, da kontinuierliches Schenken, Handeln und generelle Kommunikation zwischen den Stämmen üblich war, was zu einer gewissen Gleichheit in der Plains-Ausstattung führte.
  5. Plainsgewänder waren Gewänder der Bewegung und des Geräusches - Federn und Fransen flatterten im Wind, Schellen und Glocken bimmelten und Perlen und Muscheln rasselten.

Allgemeine Bekleidung:

Die Grundausstattung der Männer:

Der Lendenschurz konnte eine Lederschürze oder ein Stück Fell, das um den Körper gewickelt wurde, sein. Es wird gesagt, dass Händler den angepaßten Lendenschurz mitbrachten - ein Stück Haut 25-30 cm breit und 1,50 m-2,40 m lang, das mit Hilfe eines Gürtels getragen wurde und so vorne und hinten mehr oder weniger lange Lappen entstanden. Frühe Lendenschurze waren einfach, möglicherweise mit Fransen oder etwas Quillarbeit für zeremonielle Gelegenheiten. Der Indianer war nie ohne dieses Kleidungsstück, war es doch ein Zeichen seiner Manneskraft. So war es eine nahezu vollkommen männliche Kleidung, obwohl es einige wenige Beispiele gibt, wo es von Mädchen vor der Pubertät getragen wurde. Oberschenkellange Legging aus gegerbter Haut waren zusammengefaltet, an den Seiten gebunden oder mit Sehne genäht und in Fransen geschnitten. Zierbänder aus Quillarbeit wurden manchmal entlang der Außennähte angefügt. Nur im hohen Norden trugen Männer ursprünglich Hemden und diese waren von einem einfachen Poncho-Typ, die Seiten nicht genäht - später erst wurden geschnürt, locker genäht oder geknotet. Sie waren mit Fransen, Quill-Bändern, Haarlocken oder Hermelinstreifen dekoriert. Der größte Teil dieser Kleidungsstücke wurden aus Hirschhäuten gefertigt, aber auch Wapiti und Antelope wurde verarbeitet, weiß gegerbt, braun geräuchert oder schwarz gefärbt.

Blackfoot Krieger

Hidatsa - Minitarre

Cheyenne - Little Wulf und Dull Knife

Die Grundausstattung der Frauen:

Früheste Kleidung für Frauen war ein einfacher Wickelrock, der von einem Gürtel gehalten wurde und ein Ponchoartiges Cape für rauhes Wetter. Dies wurde gefolgt von einem Strap-and-Sleeve Kleid, das aus zwei an den Seiten miteinander verbundenen Häuten bestand, so dass sie einen Röhre formten die durch Schulterstreifen halt bekam. Daran konnten bei Bedarf separate Ärmel angefügt werden, indem man sie über den Rücken verschnürte und vorne unter der Brust verknotete. Eine Kapuze mochte angefügt werden. Nach dem Nähen wurde das überständige Leder gefranst. Ein Kleid des Überganges war der sogenannte "Side-Fold-Dress" (nach Norman Feder, dem führenden Kunsthistoriker) der aus einer einzigen großen Haut gefaltet wurde, mit einer Naht an einer Seite, oben umgeschlagen, so dass ein großer Lappen entstand - für den rechten Arm wurde ein senkrechter Schlitz angebracht und ein Schulterstreifen führte über die linke Schulter. Das nachfolgende 2-Häute-Kleid entsand möglicherweise aus einer leichteren Verfügbarkeit von Häuten. Die beiden Häute wurden an den Schultern und den Seiten zusammengenäht, das überflüssige Leder gefranst und die Unterseite wurde nicht zugeschnitten. Diese Kleid wurde gefolgt vom 3-Häute-Kleid, bei dem 3 Häute für den Rock an den Seiten zusammengenäht wurden und das Oberteil (Yoke) mit einer Kopföffnung aus einer gefalteten Haut bestand, die an den Rock angenäht oder angeknotet wurde. Knielange Legging wurden über oder unter dem Knie mit Riemen oder Otterfellstreifen gebunden. Kleider und Legging wurden aus Hirsch, Wapiti, oder Antelopenhaut gefertigt und mit Quillarbeiten (Bänder), Muscheln, Elkzähnen, paarweise hängenden Lederbändern, Fransen oder dem intakt belassenen Schwanz des Tieres geschmückt.

Kiowa Frau mit Babytrage  Cheyenne Frau - Lucy Crooked Nose  Cheyenne Frau - Woxie Haury

Schuhwerk:

Plains Moccasin gabs in 2 Ausführungen:

  1. Der weichsohlige einteilige Moccasin, ähnlich dem östlichen Stil, bei dem ein zugeschnittenes Lederstück so übereinander gefaltet wurde, dass nur eine Naht entlang der Außenkante und der Ferse verlief. Sie hatten eine lange Zunge.
    In einer Variation dieser Art wurde die Zunge separat geschnitten und am Schlitz angenäht.
  2. Der 2. Haupttyp war der 2teilige Stil mit einer Rohhautsohle aus Büffelhaut. Diese Moccasin wurden entweder mit einer angeschnittenen Zunge oder mit einer eingesetzten Zunge gefertigt.

Seltsamerweise trugen die Indianer rechte und linke Moccasin zu einer Zeit, als die Weißen immer noch mit der Unbequemlichkeit von identischen Schuhen kämpften.
Aufschläge wurden üblicherweise angenäht, vor allem für den Winter, so dass sie hochgeschlagen und mit Riemen um die Knöchel geschnürt werden konnten. Winter-Moccasin wurden aus Fell gefertigt oder größer gefertigt, so dass sie mit Gras, Büffelhaar gestopft oder die Füße vorher mit Fell umwickelt werden konnten. Zeremonielle Moccasin wurden oft bemalt und mit Fransen und Quillarbeit dekoriert. Frauen-Moccasin wurden identisch zu Männer-Moccasin geschnitten, aber hatten häufiger Knöchelaufschläge.

Cheyenne - Frauenstiefel

Überkleidung:

Die Büffelrobe war die große Überkleidung der Plains, im Winter wegen der Kälte getragen, diente sie jedoch das ganze Jahr hindurch als zeremonielle Kleidung. Wie auch immer, sie war ein wenig lästig mit einem Gewicht von bis zu 45 Kilo und doch war ein Prärieindianer fähig sie mit Leichtigkeit und Anmut zu tragen. Der Pelz wurde innen getrage; die Außenseite der Robe wurde normalerweise bemalt, vor allem rot, braun und weiß.
Für bestimmte Personen wurden bestimmte Muster verwendet:

Cheyenne - gequillte und bemalte Frauenrobe

  • Der Federkreis - auch "Black Bonnet" genannt - wurde von Männern getragen, aber von Frauen gemalt und war vor allem bei den nördlichen Stämmen populär.
  • Die Frauenroben, von ihnen bemalt und nur von ihnen getragen, zeigten geometrische Muster wie das "Box and Border"-Muster oder in einigen Gegenden das "Hourglass and Border"-Muster.
  • Die auschließlich von Männern getragene "Exploit-Robe" (exploit=Großtat) war eine piktografische Wiedergabe der Kriegstaten eines Mannes und wurde von ihm bemalt. Die Bemalung bestand aus stilisierten Kampfszenen mit vielen Kriegern, Pferden und anderen Tieren.
  • Unverheiratete Frauen trugen auf ihren Roben eine Reihe von Medallions und Anhängern am unteren Rand
  • Junge, unverheiratete Männer trugen Roben mit einem horizontalen gequillten Streifen und 4 großen Medallions.

Als Alltagsrobe trug man Hirsch, Wapiti oder Antelopenhaut oder einen "Chief´s coat", einen halbmilitärischen Mantel mit Messingknöpfen, Goldtressen und manchmal mit Epauletten. Diese waren sehr gesucht und dienten mehr zeremoniellen Zwecken denn zum Abhalten der Kälte - ursprünglich kamen sie als Geschenke von Händlern an Häuptlinge.

Haartracht:

Männer trugen ihr Haar auf verschiedenste Weisen, die am weitest verbreitete Art waren zwei Zöpfe (im Norden) und offen (im Süden). Andere Stile: Eine Vorderlocke über die Nase hängend - das Haar vorne kurz geschnitten und mit Lehm behandelt, damit es vorne in einem Pompadour stand - im Roachstil, wo der Kopf, außer einem stehenden Kamm in der Mitte des Kopfes von Stirn bis Nacken, geschoren war - das Haar nach vorne gezogen und in einem großen Knoten am Vorderkopf gebunden, ein Stil üblicherweise für Medizinmänner reserviert. Alle trugen eine Skalplocke, eine lange, dünne Scheitellocke, überlicherweise geflochten, an der verschiedene Verzierungen angebracht waren. Zöpfe wurden manchmal mit Otterfell umwickelt. Frauen trugen ihr Haar meist in 2 Zöpfen - unverheiratete Frauen ließen sie über den Rücken hängen, verheiratete Frauen trugen sie nach vorne über der Brust. Bei offiziellen Anlässen oder Zeiten großer Freude wurde der Scheitel mit rotem Ocker gefärbt. Auf den südlichen Plains hing das Haar normalerweise lose. Bärenfett wurde hinein gerieben um es glänzend zu machen und süßriechende Kräuter parfümierten es..

Indianischer Schmuck und Haartracht - Crow

Kopfbedeckung:

Außer gelegentlichen Fellmützen für den Winter, gingen die Plainsindianer das ganze Jahr durch oben ohne, aber sie trugen zeremonielle Kopfbedeckungen. Die am weitesten bekannte ist die befiederte Kriegshaube, das Markenzeichen vieler zeitgenössischer Indianer - auch solchen, deren Großvater davon nie etwas gehört hatte. Es war ein Kopfputz großer Taten, denn jede einzelne Feder der "Halo" und der Schleppe dahinter bedeutete einen "Coup" oder eine andere Kriegstat, wie das Berühren eines Feindes im Kampf oder die Rettung eines Freundes aus Todesnot - jede Feder wurde dem Krieger bei einer Stammesversammlung verliehen. Die Haube wurde auf einer ledernen Kappe als Basis errichtet, wobei die Federn in einem weiten Kreis angebracht wurden - Schwungfedern des Goldadlers (seltener Schwanzfedern) waren das favorisierte Material. An der Spitze jeder Feder war eine Pferdehaarsträhne angebracht - die Feder repräsentierte Männer, die Strähne Skalplocken. Weitere Federn wurden an der Schleppe angebracht, einem langen Streifen Leder.

Pawnee Häuptling Lisha Lalahikots

In der Zeit vor dem Pferd endete diese Schleppe an der Taille, später hing er bis zum Boden - abhängig von der Menge der Federn, die anzufügen waren. Von der Spitze der Haube reichte eine besonders lange Feder über den Rücken - ein Zeichen, dass der Träger an einem Sonnentanz teilgenommen hatte. (Bei einer anderen Quelle findet sich dazu: Diese Feder ist die sogenannte Major-Plume...sie kennzeichnet den "Besitzer" der Haube, d.h., diese Hauptfeder in der Mitte der Haube ist die persönliche
Eigentumsfeder, wie ein Personalausweis ohne von besonderer ritueller Bedeutung zu sein. Man schmückte sie wie man mochte, keinerlei Heldentaten waren daran abzulesen.)
Ein Stirnband aus Quillarbeit (später aus Perlen) wurde an den Schläfen mit Hermelinstreifen geschmückt (eine Art des Schmucks, die erst gegen Ende des 19. Jh. auftaucht). Ein Riemen, unter dem Kinn gebunden, hielt die Haube auch beim Reiten oder in starkem Wind am Platz.

Der Büffelhorn-Kopfputz, ein Zeichen größter Kraft und Stärke, wurde nur von Kriegern höchsten Ranges getragen. Geschmückt wurde er mit Muscheln, Fellstücken oder Knochen, Federn, geflochtenem Pferdehaar und Hermelinfellen - mit Stücken also, die für den Träger eine besondere Bedeutung hatten.
In den östlichen und südlichen Plains waren Otterfellturbane beliebt. Einige Kopfputze waren aus ganzen Vogelbälgern hergestellt oder dem Kopf eines Tieres. Entgegen dem allgemeinen Glauben waren Stirnbänder unüblich auf den Prärien. Männer vor allem trugen Federn in den Haaren, wobei Anzahl, Größe, Farbe und Form spezielle Bedeutung für den Träger hatte; wie auch immer, es gab keine feste "Sprache" der Federn, da die Interpretation von Stamm zu Stamm und von Einzelperson zu Einzelperson verschieden war. Muscheln, Perlen, Klauen oder Knochen konnten dem Haar als Schmuck angefügt werden. Der geschorene Fell-Zylinder als "Indian-Hat" wurde von vielen Indianern im späten 19. Jh. angenommen und getragen.

Accessoirs:

Männer trugen zwei Gürtel - einen inneren, der den Lendenschurz und Legging hielt und einen äußeren schmückenden Gürtel darüber, der aber unter dem Hemd getragen wurde. Vom äußeren Gürtel hingen Dinge wieTaschen, Beutel, Werkzeuge und Waffen. "Medizinbeutel" waren wichtig, da die übernatürlichen Kräfte, die dem Träger verliehen waren, von den Dingen darin abhingen, "Strike-a-light-bags" enthielten Feuerstein und Stahl, auch Messerscheiden wurden daran befestigt. Frauen trugen Ledergürtel um wichtige Gegenstände wie Ahlenbehälter und Farbtaschen zu tragen. Gürtel waren oft bemalt und mit Messingnägeln, Quillarbeit oder Perlarbeit geschmückt. Fächer, von Männern, vor allem alten Männern getragen, waren aus Adlerfedern (Schwanz und Schwinge). Nach 1850 trugen einige Männer "breastplates" als Schmuck, nicht als Schutz, welche aus 5-15 cm langen Hairpipes hergestellt wurden, die erst aus der Schale von Strombus gigas, später dann aus Knochen gefertigt und in 2,3 oder 4 Reihen angeordnet wurden. Die Breastplate wurde mit Riemen an der Oberseite und an den Seiten um Nacken und Taille befestigt. Sie wurde mit Messingperlen, Muscheln und gequillten oder geperlten Ornamenten und Bändern geschmückt.

Schmuck:

Die Indianer, mit ihrer Liebe zu Dekoration, trugen viel Schmuck, den sie mit großer Sorgfalt und Geschmack arrangierten - zudem war dies eine Form von Reichtum, der leicht transportiert werden konnte. Ketten wurden aus Gras, Samen, Muschelperlen, Fossilien, Klauen, Hörnern, Geweih und Zähnen - vor allem Wapiti-Zähnen - gefertigt. Grizzlybärenkrallenketten sahen beeindruckend aus und beinhalteten außerordentlich viel Medizin. Choker wurden aus Fellstreifen, Dentalium (von der Pazifikküste), Rollen aus Otterfell, Quillarbeiten und Hairpipes gemacht - zusätzlich war eine große Scheibe aus Muschelschalen beliebt. Auch von den Ohren hing reichlicher Schmuck. Perlen, Muscheln und Hairpipes - manchmal bis zu einem halben Pfund Gewicht - hing von einem Ohr. Muschel-Brustschmuck und Pektorale hingen an Riemen vom Nacken. Haarspangen hatten eine Rohhautbasis in Sanduhrform - Perlen und Muscheln hingen daran und Armbänder und -spangen wurden aus Quillarbeit gefertigt. Nasenschmuck war auf den Plains unüblich. Silberne Friedensmedalien waren bei den Häuptlingen sehr geschätzt - 7-15cm im Durchmesser trugen sie auf der einen Seite das Bild des jeweiligen Präsidenten, auf der anderen normalerweise einen Adler. Sie wurden offiziell vom Präsidenten vergeben und von der Regierung als Geschenk für die Häuptlinge gemünzt.

Iowa - Joseph Springer

Rüstung:.

Cheyenne Schild

Krieger trugen einen großen runden Schild aus schwerer Rohhaut aus dem Nacken eines Büffels, der über einen Reifen gezogen und bemalt wurde. Eine Stämme dekorierten die Schilde direkt mit Symbolen großer Kraft, die ihnen in ihren Träumen offenbart worden waren, während andere diese Symbole auf der ledernen Schildhülle anbrachten. Die Plainsindianer trugen keine direkte Rüstung, jedoch wurden in frühen Zeiten in manchen Gegenden schwere Wapitileder- oder Büffellederhemden als einfache Form der Rüstung getragen

Spezial-Kleidung:

Es gab keine besondere Kleidung für Häuptlinge, sie trugen Kriegertracht einschließlich des Kriegskopfschmuckes - jedoch hatten sie einen hölzernen Stab oder Lanze, an der Spitze gekrümmt (Krummstab),mit Otterfell umwickelt und mit Adlerfedern geschmückt. Besondere Kopfputze wurden von den Mitgliedern der verschiedenen Kriegergesellschaften bei den Stammestänzen getragen. Schamanen und Medizinmänner waren oft unterschiedlich zu den Anderen gekleidet, aber dies auf eine sehr individuelle Art und Weise.

Kleidungsdekoration:

Stachelschweinborstenarbeiten waren in der frühen Zeit wichtige Kleidungsdekoration, besonders bei den nördlichen und zentralen Plainsstämmen. Viele Stücke wurden auch mit Vogel-Quill (Federquill) verziert. Diese nahmen die Farbe besser auf, was besonders wichtig war, wenn mit grüner Farbe gearbeitet werden sollte. Rot und gelb waren recht häufig, schwarz wurde mit Mädchenhaar Farn gefärbt. Die verwendeten Muster waren einfach und geometrisch und meist mit 2 Nähfäden gearbeitet. Perlarbeit kam Ende des

18. Jh. auf und einige Zeit wurden Quill und Perlen zusammen verarbeitet. Ab 1830 wurde Perlarbeit dominant. Das Ende dieses Jahrhunderts sah Perlarbeit in solcher Menge, das oft ganze Kleidungsstücke mit Perlen bedeckt waren - vor allem Westen, Moccasin und Legging. Im frühen Stadium fuhr man fort die geometrischen Muster der Quillarbeiten in Perlarbeit auszuführen, später übernahm man auch die floralen Muster der nordöstlichen Indianerstämme. Der erste Haupttyp von Perlen waren die Ponyperlen, die von den Händlern auf ihren Ponies mitgebracht wurden. Die kleineren Saatperlen in ihrer Farbenvielfalt erschienen um 1840, gefolgt von facettierten Perlen mittlerer Größe um 1870. Der Overlay-Stitch, bei welchem Perlen auf einem Faden in regelmäßigen Abständen mit einem zweiten Faden befestigt wurden, war bei vielen Stämmen beliebt. Andere Stämme bevorzugten den "Lazy"-Stitch, bei welchem 5 oder mehr Perlen bei einem Stich mit aufgenäht wurden - eine gute Technik um große Flächen abzudecken. Es wurde nur wenig gewebt bei den Plainsstämmen. Malereien auf Kleidung, flächig oder in Streifen und Mustern, war üblich.

Crow - Kriegshemd

Gesichts- und Körperverzierungen:

Gesichts- und Körperbemalung war ein wichtiges Element bei den Plainskulturen, nicht nur als Zierde, sondern auch im spirituellen Sinn - auch manchmal als sichtbares Gebet an ein übernatürliches Wesen. Jeder Krieger suchte für sich selbst nach Mustern und Farben, in Harmonie mit seiner äußeren Erscheinung, seinem Daseinszweck und oft seinen Träumen und Visionen. Bemalung hatte verschiedene Zwecke:

  1. Bemalung als Talisman im Krieg um den Träger zu schützen; vor einer Schlacht wurden nicht nur Gesicht und Körper bemalt, sondern auch das Pferd. Um Krieg zu signalisieren malten Frauen Streifen an Backen und Nase herunter und über die Stirn. Siegreich zurückkehrende Krieger bemalten ihre Gesichter schwarz, wobei die Nasenspitze meist unbemalt blieb.
  2. Verschiedene Symbole und Farben waren Erkennungszeichen der Mitgliedschaft in einem der geheimen militärischen Kriegerbünde.
  3. Gesicht und Körper wurden zur Vorbereitung auf bestimmte Zeremonien bemalt. Für offizielle Gelegenheiten teilten Frauen und Männer das Haar und bemalten den Scheitel mit roter Farbe, symbolisch für die Erde.
  4. Personen in Trauer bemalten das Gesicht weiß.
  5. Bemalung wurde auch als Schutz gegen Sonne, Wind, Schnee und Insekten benutzt - Büffel- oder Bärenfett wurden in die Haut gerieben und dann übermalt.

Tätowierungen waren auf den Plains nicht üblich, außer zeitweise in den südlichen Gebieten und im hohen Norden.

Kriegsbemalung bei Plains Indianern

Kleidung im Übergang:

Wegen des weiten Handelsnetze fanden europäische Waren ihren Weg auf die Plains schon sehr früh. Kommerzielle Farben wurden schon um 1770 importiert. Glasperlen ersetzten schnell die groben einheimischen Perlen, die so schwierig herzustellen waren. Frühe Handelsperlen, genannt "pony beads", da sie von den Händlern mit ihren Pony-Karawanen gebracht wurden, waren ein sofortiger Erfolg. Diese großen Perlen, sie tauchten um 1800 auf, wurden um 1840 von den winzigen Saatperlen und anderen Variationen abgelöst. Perlarbeiten wurden zu der hervorstechenden Charakteristik der Plains-Verzierung und wird bis in die heutige Zeit großzügig und großflächig verwendet. Stroud cloth (Handelsstoff) ersetzte gegerbtes Leder bei Lendenschurz, Kleidern, Legging und leichten Umhängen. Decken, vor allem die Hudsons´s Bay Version derselben, ersetzte nach und nach die umständlichen Büffelroben, besonders als der Büffel anfing zu verschwinden. Die Decken, weiß mit 4 farbigen Streifen an jedem Ende, waren mit parallelen Linien an einer Seite markiert um ihren "Point"-Wert anzuzeigen - das bedeutet ihren Gegenwert in Biberpelzen. Sie wurden zu Capotes verarbeitet, den Jacken der französischen Voyageure mit ihren langen Kapuzen, und mit farbenfrohen Sashes umgürtelt. Lederne Kriegshemden wurden stark beperlt, ebenso die von den Weißen übernommen Westen. Der hohe, schwarze Filzhut mit der flachen Krempe tauchte im späten 19. Jh. auf. Metalle wurden zu verschiedenem Schmuck verarbeitet. "Hair plates" - lange Rohhautstreifen an die silberne Scheiben angebracht waren, wurden am Haar befestigt und hingen den Rücken weit hinab. Zinn "tinkler", schmale Metallkone, wurden als Schmuck an Kleidern, Hemden und Utensilien benutzt und wegen ihres Klanges und ihres dekorativen Aspekts geschätzt. Metall wurde auch zu Armbändern, "ball-and-cone"-Ohrringen und Broschen verarbeitet.