Die Plains |
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Hintergrund
Die Great Plains breiten
sich über das Herzland des nordamerikanischen
Kontinents aus. Sie sind ein Land der gewaltigen
Kontraste - und Eintönigkeit. Die endlosen
Prärien, ohne einen Baum oder Strauch,
werden ständig von starken Winden gewogt,
die das in Hülle und Fülle vorhandene
Büffelgras zerzausen. In der Sommerhitze
ertränken zerstörerische Gewitter
die Erde, aber die Feuchtigkeit verdampft
schnell in der Hitze oder versickert im
steinigen oder sandigen Boden. Im Winter
fegen eisige Blizzards über die Prärie
und schaffen eine spurenlose Ödnis
aus verwehtem Schnee. Es ist so trocken,
dass Landwirtschaft nur entlang der Flüsse
und Ströme möglich ist - vor allem
in den östlichen Prärien. Es ist
"Big Sky Country", schön
in seiner heiteren Gelassenheit, furchteinflößend
in seinen wütenden Stürmen. Es
erstreckt sich von den Ufern des Mississippi
zu den Vorgebirgen der Rocky Mountains,
von Texas zu den kanadischen Prärien.
Es gab möglicherweise
schon um 10 000 v.Ch. Jäger der großen
Säugetiere auf den Plains, aber der
größte Teil der Menschen siedelte
entlang der Flüsse um von dort aus
Jagdzüge in die weiten Jagdgebiete
zu unternehmen. Die Ansiedlung von Europäern
um 1600 n.Ch. an der östlichen Küste
trieb die Indianer westwärts auf die
Plains. Im späten 18. Jh. erschien
dann das Pferd und verbreitete sich von
den südwestlich gelegenen spanischen
Siedlungen aus nordwärts. Es waren
die nomadischen Jägerstämme, auf
die dies den größten Einfluß
hatte und führte zu einer Pferd/Büffel/Indianer-Kultur,
die überraschend kurzlebig war - nicht
mehr als 100 Jahre. Um 1880 waren die Büffel
nahezu ausgestorben und die Weißen
waren in die Region gekommen, oftmals mit
Gewalt, und die klassische Plainsindianerkultur
war vergangen. Es blieb zurück das
populäre Klischee der amerikanischen
Indianer, das wir heute kennen.
Die frühe Lebensweise
der Plainsindianer ist ausgesprochen gut
dokumentiert. Die meisten Stämme hatten
ihre erste Berührung mit den Weißen
durch die Lewis und Clark Expedition (1805-1806),
die umfangreiche Berichte in ihrem Expeditionsjournal
führten. Maler, wie George Catlin,
Karl Bodmer, John Mix Stanley, der Kanadier
Paul Kane und der Schweizer Rudolph Friederich
Kurz stellten viele der Stammesmitglieder
in Gewändern dar, die nicht ganz ursprünglich
waren - folgen doch die Künstler den
Händlern - aber doch noch viele Elemente
der Kleidung vor dem Kontakt mit Weißen
enthielt. Catlins Aufzeichnungen, Maximilians
Bücher und die eingehende Beobachtung
von Anthropologen geben weitere Informationen.
Später kamen die Fotografen - William
Henry Jachkson, John K. Hillers, Alexander
Gardner, Frank A. Rinehart, und noch später,
Edward S. Curtis. Ewers meint, dass das
Indianer-Klischee durch die Arbeit dieser
Künstler und der weiten Verbreitung
ihrer Werke entstand.
Bestimmte Faktoren sollten
beachtet werden, wenn man Plainskleidung
betrachtet:
Kleidung musste
einfach transportiert, verpackt und
getragen werden können - vor allem
im Hinblick auf die nomadischen Stämme.
Große
Temperaturunterschiede musten in Betracht
gezogen werden, was bedeutet, dass Kleidung
sich dem ständigen Wechsel anpassen
musste; dies wurde üblicherweise
durch An- oder Ablegen von Kleidungsstücken
erreicht - einige Stücke wurden
aber saisonal getragen.
Kleidung war
sehr individualistisch und gab nicht
nur Stammestraditionen, sondern auch
den Geschmack und Verdienste wieder.
Obwohl es Stammesunterschiede
bei der Kleidung gab sind sie schwierig
wiederzugeben, da kontinuierliches Schenken,
Handeln und generelle Kommunikation
zwischen den Stämmen üblich
war, was zu einer gewissen Gleichheit
in der Plains-Ausstattung führte.
Plainsgewänder
waren Gewänder der Bewegung und
des Geräusches - Federn und Fransen
flatterten im Wind, Schellen und Glocken
bimmelten und Perlen und Muscheln rasselten.
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Allgemeine Bekleidung:
Die Grundausstattung der
Männer:
Der Lendenschurz konnte eine
Lederschürze oder ein Stück Fell,
das um den Körper gewickelt wurde,
sein. Es wird gesagt, dass Händler
den angepaßten Lendenschurz mitbrachten
- ein Stück Haut 25-30 cm breit und
1,50 m-2,40 m lang, das mit Hilfe eines
Gürtels getragen wurde und so vorne
und hinten mehr oder weniger lange Lappen
entstanden. Frühe Lendenschurze waren
einfach, möglicherweise mit Fransen
oder etwas Quillarbeit für zeremonielle
Gelegenheiten. Der Indianer war nie ohne
dieses Kleidungsstück, war es doch
ein Zeichen seiner Manneskraft. So war es
eine nahezu vollkommen männliche Kleidung,
obwohl es einige wenige Beispiele gibt,
wo es von Mädchen vor der Pubertät
getragen wurde. Oberschenkellange Legging
aus gegerbter Haut waren zusammengefaltet,
an den Seiten gebunden oder mit Sehne genäht
und in Fransen geschnitten. Zierbänder
aus Quillarbeit wurden manchmal entlang
der Außennähte angefügt.
Nur im hohen Norden trugen Männer ursprünglich
Hemden und diese waren von einem einfachen
Poncho-Typ, die Seiten nicht genäht
- später erst wurden geschnürt,
locker genäht oder geknotet. Sie waren
mit Fransen, Quill-Bändern, Haarlocken
oder Hermelinstreifen dekoriert. Der größte
Teil dieser Kleidungsstücke wurden
aus Hirschhäuten gefertigt, aber auch
Wapiti und Antelope wurde verarbeitet, weiß
gegerbt, braun geräuchert oder schwarz
gefärbt. |
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Die Grundausstattung
der Frauen:
Früheste Kleidung für
Frauen war ein einfacher Wickelrock, der
von einem Gürtel gehalten wurde und
ein Ponchoartiges Cape für rauhes Wetter.
Dies wurde gefolgt von einem Strap-and-Sleeve
Kleid, das aus zwei an den Seiten miteinander
verbundenen Häuten bestand, so dass
sie einen Röhre formten die durch Schulterstreifen
halt bekam. Daran konnten bei Bedarf separate
Ärmel angefügt werden, indem man
sie über den Rücken verschnürte
und vorne unter der Brust verknotete. Eine
Kapuze mochte angefügt werden. Nach
dem Nähen wurde das überständige
Leder gefranst. Ein Kleid des Überganges
war der sogenannte "Side-Fold-Dress"
(nach Norman Feder, dem führenden Kunsthistoriker)
der aus einer einzigen großen Haut
gefaltet wurde, mit einer Naht an einer
Seite, oben umgeschlagen, so dass ein großer
Lappen entstand - für den rechten Arm
wurde ein senkrechter Schlitz angebracht
und ein Schulterstreifen führte über
die linke Schulter. Das nachfolgende 2-Häute-Kleid
entsand möglicherweise aus einer leichteren
Verfügbarkeit von Häuten. Die
beiden Häute wurden an den Schultern
und den Seiten zusammengenäht, das
überflüssige Leder gefranst und
die Unterseite wurde nicht zugeschnitten.
Diese Kleid wurde gefolgt vom 3-Häute-Kleid,
bei dem 3 Häute für den Rock an
den Seiten zusammengenäht wurden und
das Oberteil (Yoke) mit einer Kopföffnung
aus einer gefalteten Haut bestand, die an
den Rock angenäht oder angeknotet wurde.
Knielange Legging wurden über oder
unter dem Knie mit Riemen oder Otterfellstreifen
gebunden. Kleider und Legging wurden aus
Hirsch, Wapiti, oder Antelopenhaut gefertigt
und mit Quillarbeiten (Bänder), Muscheln,
Elkzähnen, paarweise hängenden
Lederbändern, Fransen oder dem intakt
belassenen Schwanz des Tieres geschmückt.
Schuhwerk:
Plains Moccasin gabs in 2
Ausführungen:
Der weichsohlige
einteilige Moccasin, ähnlich dem
östlichen Stil, bei dem ein zugeschnittenes
Lederstück so übereinander
gefaltet wurde, dass nur eine Naht entlang
der Außenkante und der Ferse verlief.
Sie hatten eine lange Zunge. In
einer Variation dieser Art wurde die
Zunge separat geschnitten und am Schlitz
angenäht.
Der 2. Haupttyp
war der 2teilige Stil mit einer Rohhautsohle
aus Büffelhaut. Diese Moccasin
wurden entweder mit einer angeschnittenen
Zunge oder mit einer eingesetzten Zunge
gefertigt.
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Seltsamerweise trugen die
Indianer rechte und linke Moccasin zu einer
Zeit, als die Weißen immer noch mit
der Unbequemlichkeit von identischen Schuhen
kämpften. Aufschläge wurden
üblicherweise angenäht, vor allem
für den Winter, so dass sie hochgeschlagen
und mit Riemen um die Knöchel geschnürt
werden konnten. Winter-Moccasin wurden aus
Fell gefertigt oder größer gefertigt,
so dass sie mit Gras, Büffelhaar gestopft
oder die Füße vorher mit Fell
umwickelt werden konnten. Zeremonielle Moccasin
wurden oft bemalt und mit Fransen und Quillarbeit
dekoriert. Frauen-Moccasin wurden identisch
zu Männer-Moccasin geschnitten, aber
hatten häufiger Knöchelaufschläge. |
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Überkleidung:
Die Büffelrobe war die
große Überkleidung der Plains,
im Winter wegen der Kälte getragen,
diente sie jedoch das ganze Jahr hindurch
als zeremonielle Kleidung. Wie auch immer,
sie war ein wenig lästig mit einem
Gewicht von bis zu 45 Kilo und doch war
ein Prärieindianer fähig sie mit
Leichtigkeit und Anmut zu tragen. Der Pelz
wurde innen getrage; die Außenseite
der Robe wurde normalerweise bemalt, vor
allem rot, braun und weiß. Für
bestimmte Personen wurden bestimmte Muster
verwendet: |
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Der Federkreis
- auch "Black Bonnet" genannt
- wurde von Männern getragen, aber
von Frauen gemalt und war vor allem
bei den nördlichen Stämmen
populär.
Die Frauenroben,
von ihnen bemalt und nur von ihnen getragen,
zeigten geometrische Muster wie das
"Box and Border"-Muster oder
in einigen Gegenden das "Hourglass
and Border"-Muster.
Die auschließlich
von Männern getragene "Exploit-Robe"
(exploit=Großtat) war eine piktografische
Wiedergabe der Kriegstaten eines Mannes
und wurde von ihm bemalt. Die Bemalung
bestand aus stilisierten Kampfszenen
mit vielen Kriegern, Pferden und anderen
Tieren.
Unverheiratete
Frauen trugen auf ihren Roben eine Reihe
von Medallions und Anhängern am
unteren Rand
Junge, unverheiratete
Männer trugen Roben mit einem horizontalen
gequillten Streifen und 4 großen
Medallions.
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Als Alltagsrobe trug man
Hirsch, Wapiti oder Antelopenhaut oder einen
"Chief´s coat", einen halbmilitärischen
Mantel mit Messingknöpfen, Goldtressen
und manchmal mit Epauletten. Diese waren
sehr gesucht und dienten mehr zeremoniellen
Zwecken denn zum Abhalten der Kälte
- ursprünglich kamen sie als Geschenke
von Händlern an Häuptlinge. |
Haartracht:
Männer trugen ihr Haar
auf verschiedenste Weisen, die am weitest
verbreitete Art waren zwei Zöpfe (im
Norden) und offen (im Süden). Andere
Stile: Eine Vorderlocke über die Nase
hängend - das Haar vorne kurz geschnitten
und mit Lehm behandelt, damit es vorne in
einem Pompadour stand - im Roachstil, wo
der Kopf, außer einem stehenden Kamm
in der Mitte des Kopfes von Stirn bis Nacken,
geschoren war - das Haar nach vorne gezogen
und in einem großen Knoten am Vorderkopf
gebunden, ein Stil üblicherweise für
Medizinmänner reserviert. Alle trugen
eine Skalplocke, eine lange, dünne
Scheitellocke, überlicherweise geflochten,
an der verschiedene Verzierungen angebracht
waren. Zöpfe wurden manchmal mit Otterfell
umwickelt. Frauen trugen ihr Haar meist
in 2 Zöpfen - unverheiratete Frauen
ließen sie über den Rücken
hängen, verheiratete Frauen trugen
sie nach vorne über der Brust. Bei
offiziellen Anlässen oder Zeiten großer
Freude wurde der Scheitel mit rotem Ocker
gefärbt. Auf den südlichen Plains
hing das Haar normalerweise lose. Bärenfett
wurde hinein gerieben um es glänzend
zu machen und süßriechende Kräuter
parfümierten es.. |
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Kopfbedeckung:
Außer gelegentlichen
Fellmützen für den Winter, gingen
die Plainsindianer das ganze Jahr durch
oben ohne, aber sie trugen zeremonielle
Kopfbedeckungen. Die am weitesten bekannte
ist die befiederte Kriegshaube, das Markenzeichen
vieler zeitgenössischer Indianer -
auch solchen, deren Großvater davon
nie etwas gehört hatte. Es war ein
Kopfputz großer Taten, denn jede einzelne
Feder der "Halo" und der Schleppe
dahinter bedeutete einen "Coup"
oder eine andere Kriegstat, wie das Berühren
eines Feindes im Kampf oder die Rettung
eines Freundes aus Todesnot - jede Feder
wurde dem Krieger bei einer Stammesversammlung
verliehen. Die Haube wurde auf einer ledernen
Kappe als Basis errichtet, wobei die Federn
in einem weiten Kreis angebracht wurden
- Schwungfedern des Goldadlers (seltener
Schwanzfedern) waren das favorisierte Material.
An der Spitze jeder Feder war eine Pferdehaarsträhne
angebracht - die Feder repräsentierte
Männer, die Strähne Skalplocken.
Weitere Federn wurden an der Schleppe angebracht,
einem langen Streifen Leder.
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In der Zeit vor dem Pferd
endete diese Schleppe an der Taille, später
hing er bis zum Boden - abhängig von
der Menge der Federn, die anzufügen
waren. Von der Spitze der Haube reichte
eine besonders lange Feder über den
Rücken - ein Zeichen, dass der Träger
an einem Sonnentanz teilgenommen hatte.
(Bei
einer anderen Quelle findet sich dazu: Diese
Feder ist die sogenannte Major-Plume...sie
kennzeichnet den "Besitzer" der
Haube, d.h., diese Hauptfeder in der Mitte
der Haube ist die persönliche Eigentumsfeder,
wie ein Personalausweis ohne von besonderer
ritueller Bedeutung zu sein. Man schmückte
sie wie man mochte, keinerlei Heldentaten
waren daran abzulesen.) Ein Stirnband aus
Quillarbeit (später aus Perlen) wurde
an den Schläfen mit Hermelinstreifen
geschmückt (eine Art des Schmucks,
die erst gegen Ende des 19. Jh. auftaucht).
Ein Riemen, unter dem Kinn gebunden, hielt
die Haube auch beim Reiten oder in starkem
Wind am Platz. |
Der Büffelhorn-Kopfputz,
ein Zeichen größter Kraft und
Stärke, wurde nur von Kriegern höchsten
Ranges getragen. Geschmückt wurde er
mit Muscheln, Fellstücken oder Knochen,
Federn, geflochtenem Pferdehaar und Hermelinfellen
- mit Stücken also, die für den
Träger eine besondere Bedeutung hatten.
In den östlichen und südlichen
Plains waren Otterfellturbane beliebt. Einige
Kopfputze waren aus ganzen Vogelbälgern
hergestellt oder dem Kopf eines Tieres.
Entgegen dem allgemeinen Glauben waren Stirnbänder
unüblich auf den Prärien. Männer
vor allem trugen Federn in den Haaren, wobei
Anzahl, Größe, Farbe und Form
spezielle Bedeutung für den Träger
hatte; wie auch immer, es gab keine feste
"Sprache" der Federn, da die Interpretation
von Stamm zu Stamm und von Einzelperson
zu Einzelperson verschieden war. Muscheln,
Perlen, Klauen oder Knochen konnten dem
Haar als Schmuck angefügt werden. Der
geschorene Fell-Zylinder als "Indian-Hat"
wurde von vielen Indianern im späten
19. Jh. angenommen und getragen. |
Accessoirs:
Männer trugen zwei Gürtel
- einen inneren, der den Lendenschurz und
Legging hielt und einen äußeren
schmückenden Gürtel darüber,
der aber unter dem Hemd getragen wurde.
Vom äußeren Gürtel hingen
Dinge wieTaschen, Beutel, Werkzeuge und
Waffen. "Medizinbeutel" waren
wichtig, da die übernatürlichen
Kräfte, die dem Träger verliehen
waren, von den Dingen darin abhingen, "Strike-a-light-bags"
enthielten Feuerstein und Stahl, auch Messerscheiden
wurden daran befestigt. Frauen trugen Ledergürtel
um wichtige Gegenstände wie Ahlenbehälter
und Farbtaschen zu tragen. Gürtel waren
oft bemalt und mit Messingnägeln, Quillarbeit
oder Perlarbeit geschmückt. Fächer,
von Männern, vor allem alten Männern
getragen, waren aus Adlerfedern (Schwanz
und Schwinge). Nach 1850 trugen einige Männer
"breastplates" als Schmuck, nicht
als Schutz, welche aus 5-15 cm langen Hairpipes
hergestellt wurden, die erst aus der Schale
von Strombus gigas, später dann aus
Knochen gefertigt und in 2,3 oder 4 Reihen
angeordnet wurden. Die Breastplate wurde
mit Riemen an der Oberseite und an den Seiten
um Nacken und Taille befestigt. Sie wurde
mit Messingperlen, Muscheln und gequillten
oder geperlten Ornamenten und Bändern
geschmückt. |
Schmuck:
Die Indianer, mit ihrer Liebe
zu Dekoration, trugen viel Schmuck, den
sie mit großer Sorgfalt und Geschmack
arrangierten - zudem war dies eine Form
von Reichtum, der leicht transportiert werden
konnte. Ketten wurden aus Gras, Samen, Muschelperlen,
Fossilien, Klauen, Hörnern, Geweih
und Zähnen - vor allem Wapiti-Zähnen
- gefertigt. Grizzlybärenkrallenketten
sahen beeindruckend aus und beinhalteten
außerordentlich viel Medizin. Choker
wurden aus Fellstreifen, Dentalium (von
der Pazifikküste), Rollen aus Otterfell,
Quillarbeiten und Hairpipes gemacht - zusätzlich
war eine große Scheibe aus Muschelschalen
beliebt. Auch von den Ohren hing reichlicher
Schmuck. Perlen, Muscheln und Hairpipes
- manchmal bis zu einem halben Pfund Gewicht
- hing von einem Ohr. Muschel-Brustschmuck
und Pektorale hingen an Riemen vom Nacken.
Haarspangen hatten eine Rohhautbasis in
Sanduhrform - Perlen und Muscheln hingen
daran und Armbänder und -spangen wurden
aus Quillarbeit gefertigt. Nasenschmuck
war auf den Plains unüblich. Silberne
Friedensmedalien waren bei den Häuptlingen
sehr geschätzt - 7-15cm im Durchmesser
trugen sie auf der einen Seite das Bild
des jeweiligen Präsidenten, auf der
anderen normalerweise einen Adler. Sie wurden
offiziell vom Präsidenten vergeben
und von der Regierung als Geschenk für
die Häuptlinge gemünzt. |
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Rüstung:. |
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Krieger trugen einen großen
runden Schild aus schwerer Rohhaut aus dem
Nacken eines Büffels, der über
einen Reifen gezogen und bemalt wurde. Eine
Stämme dekorierten die Schilde direkt
mit Symbolen großer Kraft, die ihnen
in ihren Träumen offenbart worden waren,
während andere diese Symbole auf der
ledernen Schildhülle anbrachten. Die
Plainsindianer trugen keine direkte Rüstung,
jedoch wurden in frühen Zeiten in manchen
Gegenden schwere Wapitileder- oder Büffellederhemden
als einfache Form der Rüstung getragen |
Spezial-Kleidung:
Es gab keine besondere Kleidung
für Häuptlinge, sie trugen Kriegertracht
einschließlich des Kriegskopfschmuckes
- jedoch hatten sie einen hölzernen
Stab oder Lanze, an der Spitze gekrümmt
(Krummstab),mit Otterfell umwickelt und
mit Adlerfedern geschmückt. Besondere
Kopfputze wurden von den Mitgliedern der
verschiedenen Kriegergesellschaften bei
den Stammestänzen getragen. Schamanen
und Medizinmänner waren oft unterschiedlich
zu den Anderen gekleidet, aber dies auf
eine sehr individuelle Art und Weise. |
Kleidungsdekoration:
Stachelschweinborstenarbeiten
waren in der frühen Zeit wichtige Kleidungsdekoration,
besonders bei den nördlichen und zentralen
Plainsstämmen. Viele Stücke wurden
auch mit Vogel-Quill (Federquill) verziert.
Diese nahmen die Farbe besser auf, was besonders
wichtig war, wenn mit grüner Farbe
gearbeitet werden sollte. Rot und gelb waren
recht häufig, schwarz wurde mit Mädchenhaar
Farn gefärbt. Die verwendeten Muster
waren einfach und geometrisch und meist
mit 2 Nähfäden gearbeitet. Perlarbeit
kam Ende des
|
18. Jh. auf und einige Zeit
wurden Quill und Perlen zusammen verarbeitet.
Ab 1830 wurde Perlarbeit dominant. Das Ende
dieses Jahrhunderts sah Perlarbeit in solcher
Menge, das oft ganze Kleidungsstücke
mit Perlen bedeckt waren - vor allem Westen,
Moccasin und Legging. Im frühen Stadium
fuhr man fort die geometrischen Muster der
Quillarbeiten in Perlarbeit auszuführen,
später übernahm man auch die floralen
Muster der nordöstlichen Indianerstämme.
Der erste Haupttyp von Perlen waren die
Ponyperlen, die von den Händlern auf
ihren Ponies mitgebracht wurden. Die kleineren
Saatperlen in ihrer Farbenvielfalt erschienen
um 1840, gefolgt von facettierten Perlen
mittlerer Größe um 1870. Der
Overlay-Stitch, bei welchem Perlen auf einem
Faden in regelmäßigen Abständen
mit einem zweiten Faden befestigt wurden,
war bei vielen Stämmen beliebt. Andere
Stämme bevorzugten den "Lazy"-Stitch,
bei welchem 5 oder mehr Perlen bei einem
Stich mit aufgenäht wurden - eine gute
Technik um große Flächen abzudecken.
Es wurde nur wenig gewebt bei den Plainsstämmen.
Malereien auf Kleidung, flächig oder
in Streifen und Mustern, war üblich. |
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Gesichts- und
Körperverzierungen:
Gesichts- und Körperbemalung
war ein wichtiges Element bei den Plainskulturen,
nicht nur als Zierde, sondern auch im spirituellen
Sinn - auch manchmal als sichtbares Gebet
an ein übernatürliches Wesen.
Jeder Krieger suchte für sich selbst
nach Mustern und Farben, in Harmonie mit
seiner äußeren Erscheinung, seinem
Daseinszweck und oft seinen Träumen
und Visionen. Bemalung hatte verschiedene
Zwecke:
Bemalung als
Talisman im Krieg um den Träger
zu schützen; vor einer Schlacht
wurden nicht nur Gesicht und Körper
bemalt, sondern auch das Pferd. Um Krieg
zu signalisieren malten Frauen Streifen
an Backen und Nase herunter und über
die Stirn. Siegreich zurückkehrende
Krieger bemalten ihre Gesichter schwarz,
wobei die Nasenspitze meist unbemalt
blieb.
Verschiedene
Symbole und Farben waren Erkennungszeichen
der Mitgliedschaft in einem der geheimen
militärischen Kriegerbünde.
Gesicht und
Körper wurden zur Vorbereitung
auf bestimmte Zeremonien bemalt. Für
offizielle Gelegenheiten teilten Frauen
und Männer das Haar und bemalten
den Scheitel mit roter Farbe, symbolisch
für die Erde.
Personen in
Trauer bemalten das Gesicht weiß.
Bemalung wurde
auch als Schutz gegen Sonne, Wind, Schnee
und Insekten benutzt - Büffel-
oder Bärenfett wurden in die Haut
gerieben und dann übermalt.
Tätowierungen waren
auf den Plains nicht üblich, außer
zeitweise in den südlichen Gebieten
und im hohen Norden.
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Kleidung im Übergang:
Wegen des weiten Handelsnetze
fanden europäische Waren ihren Weg
auf die Plains schon sehr früh. Kommerzielle
Farben wurden schon um 1770 importiert.
Glasperlen ersetzten schnell die groben
einheimischen Perlen, die so schwierig herzustellen
waren. Frühe Handelsperlen, genannt
"pony beads", da sie von den Händlern
mit ihren Pony-Karawanen gebracht wurden,
waren ein sofortiger Erfolg. Diese großen
Perlen, sie tauchten um 1800 auf, wurden
um 1840 von den winzigen Saatperlen und
anderen Variationen abgelöst. Perlarbeiten
wurden zu der hervorstechenden Charakteristik
der Plains-Verzierung und wird bis in die
heutige Zeit großzügig und großflächig
verwendet. Stroud cloth (Handelsstoff) ersetzte
gegerbtes Leder bei Lendenschurz, Kleidern,
Legging und leichten Umhängen. Decken,
vor allem die Hudsons´s Bay Version
derselben, ersetzte nach und nach die umständlichen
Büffelroben, besonders als der Büffel
anfing zu verschwinden. Die Decken, weiß
mit 4 farbigen Streifen an jedem Ende, waren
mit parallelen Linien an einer Seite markiert
um ihren "Point"-Wert anzuzeigen
- das bedeutet ihren Gegenwert in Biberpelzen.
Sie wurden zu Capotes verarbeitet, den Jacken
der französischen Voyageure mit ihren
langen Kapuzen, und mit farbenfrohen Sashes
umgürtelt. Lederne Kriegshemden wurden
stark beperlt, ebenso die von den Weißen
übernommen Westen. Der hohe, schwarze
Filzhut mit der flachen Krempe tauchte im
späten 19. Jh. auf. Metalle wurden
zu verschiedenem Schmuck verarbeitet. "Hair
plates" - lange Rohhautstreifen an
die silberne Scheiben angebracht waren,
wurden am Haar befestigt und hingen den
Rücken weit hinab. Zinn "tinkler",
schmale Metallkone, wurden als Schmuck an
Kleidern, Hemden und Utensilien benutzt
und wegen ihres Klanges und ihres dekorativen
Aspekts geschätzt. Metall wurde auch
zu Armbändern, "ball-and-cone"-Ohrringen
und Broschen verarbeitet. |
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