Die 6 Nations
oder was versteht man unter
der Konföderation der Irokesen?
Die Haudenosaunee
Übersetzung
aus Our Country |
Auf alle Fälle
eine bemerkenswerte historische Tatsache!
Sie setzte sich aus anfänglich 5 großen
Familien zusammen, die jede für sich
allein den Status einer Nation inne hatte.
Diese Nationen waren und sind die Mohawks,
Oneidas, Onondagas, Cayugas und Senecas.
Sie unterteilten sich wieder in kleinere
Familien oder Stämme, jede mit einem
eigenen Wappen wie den Bären, den Wolf,
den Adler, den Reiher, den Biber, den Hirsch,
den Truthahn oder die Schildkröte.
Sie bewohnten einen Landschaftsstreifen
der sich über den jetzigen Staat New
York vom Hudson River zum Eriesee zog –
südlich der Adirondack-Hügel und
nördlich der Catskill-Mountains. |

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Als die Europäer
nähere Bekanntschaft mit diesem Bund
und seiner Regierungsform
machten, waren sie mit Bewunderung über
seine Weisheit und Stärke erfüllt.
Sie nannten diese Nationen „Die Römer
der neuen Welt“, weil es ihnen schien, dass
sie viel mit dem antiken Volk gemeinsam
hatten, besonders in militärischen
Dingen. Wie im alten Rom wurden bei den
Irokesen die Soldaten vor alle anderen Bürgern
geehrt; und die Krieger unter ihren Häuptlingen
waren in öffentlichen Angelegenheiten
allmächtig. Was immer die zivilen Räte
der unterschiedlichen Nationen oder der
Konföderation beschlossen, musste von
den Kriegern bestätigt werden, die
auch das Recht hatten jederzeit eine Versammlung
einzuberufen und zivile Beschlüsse
zu bestätigen oder zu widerrufen. So
vorsichtig waren die zivilen Behörden
darin ihre Achtung vor den Kriegern zu zeigen,
dass normalerweise Fragen der Staatspolitik
aufgeschoben wurden, bis die Meinung der
Krieger dazu bekannt war. Somit wurden nahezu
alle Regierungsentscheidungen einmütig
entschieden. |
Da jede der 5 Nationen
in verschiede Stämme unterteilt war,
gab es 30-40 Sachems im Bund. Diese hatten
untergebene Offiziere unter sich, so war
die Regierungsmacht auf viele verteilt.
Kein einziger Mann erreichte sein Amt ohne
eigene Verdienste und konnte es nur durch
einwandfreies Verhalten erhalten. Jede unwürdige
Handlung wurde durch Entlassung aus dem
Amt und der Strafe öffentlicher Verachtung
geahndet. Sie fühlten sich durch das
Vertrauen und die Achtung des Volkes ausreichend
belohnt. Gewählt durch allgemeines
Stimmrecht und mit der Verantwortung dieses
Vertrauens auf den Schultern war ihre Arbeit
so ausgezeichnet wie ihre Position. |
Jede Einheit oder
Nation war eindeutig eine Republik, vollkommen
unabhängig von den anderen was die „inneren Angelegenheiten“ des
Staates anbelangte, aber sie waren untereinander durch gemeinsame Interessen und
ihre Ehre verbunden. Jede Nation hatte gleiches
Stimmrecht in der gemeinsamen Versammlung
oder dem Kongress des Bundes (großer
Rat)und jede hatte eine Reihe von Veto-Rechten
inne, was eine zu sehr zentralisierte Einzelmacht
verhinderte. Die Rechte und Pflichten des
obersten Häuptlings entsprachen denen,
die auch auf den Präsidenten der Vereinigten
Staaten übertragen werden. Er hatte
die Berechtigung das „große Ratsfeuer“
zu entzünden, den großen Rat
einzuberufen indem er Boten zu den Sachem
der einzelnen Nationen sandte um sie zur
Versammlung zu rufen. Er selbst entzündete
eine Flamme um die sich die Repräsentanten
ihrer StEr hatte 6 Berater in Staatsfragen,
im Rat war er nur Vorsitzender und Moderator.
Er hatte keine direkte Macht, militärische
Angelegenheiten zu kontrollieren oder in
die internen Angelegenheiten der einzelnen
Nationen einzugreifen.ämmNirgendwo
war eine obligatorische oder zwingende Macht,
die auf einen Staat oder eine Einzelperson
einwirken konnte, ausgenommen die despotische
öffentliche Meinung.e versammelten
und ihre Pfeifen entzündeten. |

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Es gab noch eine
dritte Gruppe, die erheblichen Einfluß
ausübte. Dieses waren die Matronen
oder älteren Frauen, die das Recht
hatten den Versammlungen beizuwohnen und
die ablehnendes Veto-Recht bei einer Kriegserklärung
ausübten oder eine Beendigung von Feindschaften
fordern konnten. Sie hatten große
konservative Macht. Sie waren die herausragenden
Freidensstifter des Bundes, da ihr persönliches
Glück auf friedlichem Streben beruhte.
Sie hielten sich bescheiden von öffentlichen
Reden zurück aber versorgten die männlichen
Redner mit Material und übten so großen
Einfluß aus. So kam es, das in dieserm
barbarischen Völkerbund, der lange
vor dem Kontakt mit Europäern entstanden
war, Frauen zusammen mit den Männern
in der Gesetzgebung zusammenarbeiten, etwas
unerhörtes in zivilisierten Nationen.
Als Regierung nächst zu einer reinen
Demokratie und doch in hohem Maße
aristokratisch – eine Regierung der Besten
des Volkes - das hatte die Welt
noch nicht gesehen. Sie beinhaltete alle
grundlegenden Elemente unserer Regierungsform. |
Ich erwähnte,
dass die Krieger des Bundes die Gesetzgebung
kontrollierten. Die militärischen Führer,
wie die Sachems, erhielten ihre Autorität
vom Volk, das ihre Fähigkeiten als
Krieger bemerkte und würdigte. Sie
hielten Verbindung zu den zivilen Führern
der Nationen, ähnlich wie die römischen
Generäle zu den Kaisern, die sie in
ihr Amt erhoben oder entließen. Die
Armee bestand ausschließlich aus Freiwilligen,
da es keine Möglichkeit gab Männer
zu verpflichten. Jeder gesunde Mann hatte
die gewohnheitsmäßige Pflicht
militärischen Dienst zu leisten, die
welche davor zurückschreckten vielen
in ewige Ungnade. |
Die Ränge der Armee waren deshalb
immer gut gefüllt. Der Kriegstanz und
die Feiern dienten als Gelegenheit zur Rekrutierung,
da sich dort auch die Veteranen, in Bemalung
und Schmuck, trafen und ihre mutigen Taten
mit wilden Liedern besangen, während
sie um große Feuer einzeln oder in
einem Ring tanzten. Diese bewegenden Kriegslieder
beflügelten die jungen Männer
ihrem Beispiel nachzufolgen und Kriegsehren
zu gewinnen. Wenn manchmal die jungen Männer,
kaum dem Knabenalter entwachsen, zwischen
den Frauen als Zuschauer saßen, wurden
sie so von diesen Liedern mitgerissen, dass
sie aufsprangen und zur Freude der alten
Krieger in vollkommener Raserei in den magischen
Kreis stürzten, sich gegenseitig bei
den Händen fassten und schreiend um
das Feuer tanzten. Auf diese Art und Weise
rekrutierten sämtliche Nationen Nordamerikas
ihre Soldaten. |

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In
dieser Freiheit dieses Freiwilligensystems
lag die erstaunliche Stärke dieses
Bundes, da jeder Diener des Staates willig
und angespornt war. So stark verehrten sie
die unveräußerlichen Rechte des
Menschen, dass sie niemals einen Mitmenschen
versklavten, nicht einmal Kriegsgefangene. |

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Es gibt keine historisch
belegten Daten zur Gründungszeit des
irokesischen Bundes, es wird aber vermutet,
dass dies zu Beginn des 15. Jahrhunderts
oder 100 Jahre vor der Überquerung
des Ozeans durch Columbus statt fand. Als
die Europäer auf den Bund stießen,
war er mächtig und angriffslustig.
Wie das alte Rom vergrößerte
er sich ständig in Fläche und
Bevölkerung durch Eroberung und Annexion.
Hätte sich die Entdeckung Amerikas
durch die Europäer um ein Jahrhundert
verzögert, hätte die Republik
unzweifelhaft den ganzen Kontinent erfasst,
da die 5 NATIONS, wie der Bund genannt wurde,
ihre Eroberungen bereits von den Großen
Seen im Norden nahezu bis zum Golf von Mexiko
ausgedehnt hatten und der Schrecken aller
anderen indianischen Stämme in der
weiteren Umgebung waren. In Gemeinsamkeit
waren sie stark. |
Zeitweise erhielten
selbst die Franzosen Kanadas, die die Irokesen
mit dem Umgang mit Feuerwaffen vertraut
machten, einen zweifelhaften Kampf mit ihnen
aufrecht. „Unsere weisen Vorväter“,
erklärte 1744 einer ihrer führenden
Sachems zu Regierungsbeauftragten von Pennsylvania,
Maryland und Virginia, „stellten Einheit
und Freundschaft unter den 5 Nationen her.
Das machte uns furchterregend. Dies gab
uns großes Gewicht bei unseren Nachbarnationen.
Wir sind eine machtvolle Konföderation
und durch das beachten derselben Methoden
werdet ihr neue Kraft und macht erwerben.
Deshalb rate ich euch, was immer euch geschehen
mag – lasst euch niemals entzweien.“ |
Zu den Six Nations
zählt man die:
Seneca ("the great hill
people") - das Volk vom
großen Hügel
Cayuga ("people at the
mucky land") - das Volk aus
dem sumpfigen Land
Onondaga ("the people
of the hills", "firekeepers",
wampum keepers") - das Volk
des Hügels, auch die Hüter
des Feuers oder die Hüter des Wampum
Oneida ( "the people
of the standing stone") - das
Volk des stehenden Steines
Mohawk ("the possessors
of flint") - die Besitzer
des Feuersteins
Tuscarora ("hemp gatherers"
or "shirt wearing people"),
die 1713 und 1722 von Nord Carolina
aus zu dem Bund stießen und so
die Six Nations schufen. - die Hanfsammler
oder auch die Hemdenträger
|
Die Gründungsgeschichte:
Wie jede schriftunkundige
Nation deren Geschichte nicht in Büchern
festgehalten wurde und deren Herkunft im
Dunkel liegt, färbten die Irokesen
ihre Gründungsgeschichte mit einem
Hauch des Übernatürlichen und
Wunderbaren. Ihre Geschichte ist
nur eine Abwandlund der alten Sage – älter
als die Zeitalter der Geschichte und so
weitgestreut wie ihre Rasse. Sie kam entlang dem Fluß
der Zeit von Zentral Asien ausgehend wo
die Wurzel der Sprachen und die Quelle der
Religionen und Gesetze Europas und der Kaukasier
dieses Kontinents liegt. Der übersprudelnde
Osten ist die Mutter der historischen Mythen,
aus denen in göttlicher Großartigkeit die Gründer
von Nationen hervorgingen. Unter diesen
befindet sich auch Hi-a-wat-ha, der Gründer
der irokesischen Konföderation. Ihre
Traditionen erzählen uns, dass diese
Person, die sie in späteren Jahren
als Widergeburt der Weisheit
verehrten, von seiner heiteren Wohnung im
Himmel herabkam und sich bei den Onondagas,
den vor allen anderen Nationen begünstigten
der großen Irokesenfamilie, niederließ, in der Gegend
des heutigen Staates New York. Die Onondagas lagen zentral – die Mohawks und
Oneidas östlich und die Cayugas und
Senecas westlich von ihnen. Hi-a-wat-ha
lehrte sie die Art des guten Lebens, den
Wert und die Stärke gemeinsamer Freundschaft
und guten Willens und die Vorteile eines
definierten Lebensraumes und der Bearbeitung
der Erde. Er war noch unter ihnen, als eine
Gruppe von wilde Kriegern wie ein eisiger
Windstoß aus dem Land nördlich
der Große Seen herabkam und jeden
Menschen in ihrem Weg erschlugen. Daraufhin
versammelte er die verwandten Nationen und
berief einen Rat ihrer weisen Männer
ein zur Begründung eines Bundes, um
dem zerstörerischen Feind entgegenzutreten.
Seinem Rat wurde zugestimmt und daraufhin
sofort gehandelt. Die Anführer der
5 Nationen, gefolgt von ihren Frauen und
Kindern, versammelten sich in großer
Zahl an den Ufern des Onondaga Sees. Den
Repräsentanten jeder Nation wurde ein
Titel mit einer bestimmten Position im Rat
übertragen. |
Das war eine bemerkenswerte
Versammlung von festlich gekleideten Indianern
an der Grenze von Wald und Wasser. Die ernsten
und würdevollen Mohawk des Ostens trafen
auf die wilden und feurigen Seneca des Westens
und alle erwarteten in Stille die Gegenwart
von Hi-a-wat-ha, der auf dem See in einem
geheimnisvollen Kanu erschien, mit einem
schönen und sanften Mädchen, seiner
Tochter. Er landete auf dem kiesigen Strand
und als er und sein Kind das Ufer erreichten,
hörte man einen seltsamen Klang in
der Luft, wie herbeirauschender Wind. In
weiter Ferne sah man am Himmel einen weißen
Flecken, der rasch herannahte und größer
und größer wurde, als er sich
dem Ort näherte an dem die Menge stand.
Er nahm die Form eines monströsen Vogels
an. Da offensichtlich war, dass er sich
auf den Versammlungsort herabstürzen
würde, flohen die Menschen in Schrecken
– alle außer Hi-a-wat-ha und seine
Tochter. „Bleib ruhig, mein Kind,“ sprach
er, “es ist feige vor einer Gefahr zu fliehen.
Die Anordnung des Großen Geistes können
nicht durch Flucht vermieden werden.“ |

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Er hatte gerade zu
sprechen aufgehört, als sich der Vogel,
ein riesiger weißer Reiher mit ausgebreiteten
Flügeln auf das Mädchen stürzte
und sie zur Erde quetschte. Sein Fall war
so gewaltsam, dass sein Schnabel und sein
Kopf sich in die Erde gruben und wie das
Mädchen auch der Vogel vernichtet wurde.
Hi-a-wat-ha, obwohl so plötzlich und
schrecklich verblieben, zeigte keine Gefühle.
Ruhig nickte er den Kriegern zu, die vorwärts
kamen und die wundervollen weißen
Federn des Reihers pflückten - und
jeder steckte sich eine davon ins Haar,
als Zeichen der Erinnerung. Daher war es
für viele Generationen Brauch bei den
Kriegern der 5 Nationen, eine weiße
Reiherfeder im Haar zu tragen, wenn sie
auf Kriegspfad gingen oder als nationales
Abzeichen in Erinnerung an die Ursprünge
des Bundes. Als der Körper des Vogels
fortgebracht wurde, konnte keine Spur von
Hi-a-wat-has Tochter gefunden werden. Der
niedergeschlagene Vater brütete einige
Zeit vor sich hin und die Menschen warteten
in respektvoller Stille bis er sich erhob
und in seiner wichtigen Pflicht fortfuhr.
Er wurde an die Spitze des Rates gestellt
und leitete dessen Arbeit. Er saß
auf einem moosigen Stein und war gekleidet in einen Mantel aus
Wolfsfell und einem Unterkleid aus weichen
Fellen. Seine Arme und Beine waren bloß
und an seinen Füßen trug er reichverzierte
Moccasin. Auf seinem Kopf trug er eine Kappe,
die aus einem Band weicher Hirschhaut geformt
und mit kurzen Federn von vielfarbigen Vögeln
bedeckt war. Von diesem erhob
sich eine stattliche Ansammlung von Federn
jeder Art – vom weißen Reiher, vom
grauen Adler bis zu den kleineren des Goldpirols.
Nahe ihm saßen die Anführer der
Krieger und die Berater der Stämme,
die sich an den Diskussionen beteiligten
oder mit tiefer Aufmerksamkeit den Worten
der Weisheit folgten, die von Hi-a-wat-has
Lippen flossen. Nach der Beratung erhob
er sich und grüßte das Volk nach
Nationen und sprach als er auf ihre Anführer
zeigte:
„Ihr (die Mohawks),
die ihr unter dem Schatten des Großen
Baumes sitzt, dessen Wurzeln tief in die
Erde reichen und dessen Äste sich weit
ausdehnen, sollt die erste Nation sein –
am nächsten der Sonne, weil ihr kriegerisch
und mächtig seid.“
„Ihr (die Oneidas),
die ihr eure Körper an den immerwährenden
Stein, dem Zeichen der Weisheit die nicht
bewegt werden kann, lehnt, sollt die zweite
Nation sein, weil ihr immer weisen Rat gebt.“
„Ihr (die Onondagas),
die ihr eure Wohnung am Fuß der Großen
Hügel habt und von ihren Klüften
überschattet werdet, sollt die dritte
Nation sein, denn ihr seid gesegnet mit
der Kunst der Rede.“
„Ihr (die Cayugas),
das Volk, das im offenen Land lebt und viel
Weisheit besitzt, sollt die vierte Nation
sein, denn ihr versteht euch am Besten auf
die Kunst Mais und Bohnen zu pflanzen und
Häuser zu bauen.“
„Ihr (die Senecas)
die im Dunklen Wald nahe der untergehenden
Sonne lebt und deren Heimat überall
ist, sollt die fünfte Nation sein,
denn ihr habt das größte Geschick
in der Jagd.“ |

|
Vereint euch, ihr
5 Nationen und habt ein gemeinsames Ziel,
dann wird euch kein Feind stören oder
unterwerfen. Ihr, das Volk das wie zarte
Pflänzchen sind und ihr, die ihr Fischer
seid (damit sprach er einige Abgesandte
der Delawaren und Stämme der Küste
an), könnt euch unter unseren Schutz
stellen und wir werden euch schützen.
Und ihr aus dem Süden und dem Westen
mögt es ihnen gleich tun – wir werden
euch schützen. Wir wünschen ernsthaft
die Verbindung mit euch und eure Freundschaft.
Brüder, die wir uns in diesem Bund
vereinen, der Große Geist wird auf
euch herablächeln und wir werden frei,
wohlhabend und glücklich sein. Aber
wenn wir bleiben wie wir sind, wird er die
Stirn über uns runzeln. Wir werden
versklavt, verarmt und zerstört werden.
“ |
Wir werden zugrunde
gehen im Sturm des Krieges und unsere Namen
werden nicht länger im Gedächtnis
guter Menschen sein oder in Tänzen
und Liedern erinnert werden. Brüder,
dies sind die Worte von Hi-a-wat-ha. Ich
habe es gesagt. Ich bin zu Ende. Die Föderation
wurde am nächsten Tag gegründet.
Damit war der Auftrag Hi-a-wat-has bei den
Irokesen beendet. Er gab ihnen noch mehr
weisen Rat und dann gab er sein Vorhaben
bekannt, in seine himmlische Wohnung zurückzukehren.
Während die Menge in Stille und Staunen
da stand, ging er zum Ufer und bestieg sein
geheimnisvolles Kanu. Plötzlich war
die Luft mit wunderbarer Musik erfüllt,
wie das Zwitschern unzähliger Vögel,
das die Sinne des Volkes bezauberte. Langsam
erhob sich das Kanu und seine wertvolle
Fracht in die Luft, höher und höher,
bis es in der blauen Tiefe des Himmels verschwunden
war. Hi-a-wat-ha war in die Region der Gesegneten
zurückgekehrt.
Atatarho, ein Häuptling
der Onondagas und hervorragend für
sein Wissen und seinen Mut, wurde zum Präsidenten
oder Großem Sachem der Konföderation gewählt.
Eine Delegation von Mohawk
wurde gesandt um ihm die Ehre zu überbringen.
Sie fanden ihn in grimmiger Einsamkeit in
den dunklen Ausläufern eines Sumpfes,
seine Pfeife rauchend, umgeben von Trinkgefäße,
die aus den Schädeln seiner Feinde
gefertigt waren, gleich denen der barbarischen
Nordmänner Jahrhunderte bevor Leif
nach Vinland kam. Die Delegation konnte
sich ihm nicht nähern, denn er war
gekleidet in zischende Schlangen, dem Zeichen
von Weisheit. Die Mohawks standen in einiger
Entfernung unter den Ästen einer Tamarinde,
während ihr Anführer sich näherte
und ihren Auftrag verkündete. Atatarho
erhob sich und mit Würde nahm er das
Amt an. Die Schlangen wurden in einen Mantel
aus Bärenfell verwandelt und der Delegation
folgend ging der Präsident der Konföderation
zum Rat, wo er verkündete, dass er
den Willen der Weisen und Krieger der nun
vereinten Nationen erfüllen werde.
Von dieser Zeit an war der Bund der Irokesen
unbesiegbar, bis der weiße Mann kam
und mit Geschick und Macht ihre Stärken
lähmte und sie schließlich zerstörte. |
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