In seinem Artikel über Perlarbeiten
der westlichen Sioux, stellte Dick Conn fest, dass Ende
1890 bis Anfang 1900 Sioux Perlarbeiten einen ganz eigenen
Stil erreichten. "Die Arbeiten haben definierte
Designtypen, Farben sind festgelegt und begrenzt."
Sioux Perlarbeit wird normalerweise in Lazystitch ausgeführt.
Die Details dieser Lazy-Stitch-Sticktechnik werden in
diesem Artikel behandelt, aber einige vorgehende Bemerkungen
sind notwendig.
Zeit
ist von größter Wichtigkeit, wenn man Perlarbeiten
ausführen will. Lazy-Stitch ist nicht schwierig,
es braucht nur Zeit und Geduld ihn richtig auszuführen.
Achte auf den Abstand der Reihen und sei geduldig genug
Fehler wieder zu entfernen. Aber die tatsächliche
Arbeitszeit ist nur die Hälfte der Zeit, die du
dafür brauchst. Der gleiche Zeitaufwand sollte
in die Grundlagen investiert werden. Wenn du wirklich
sicher bist eines oder mehrere Teile eines Sioux-Tanz-Gewandes
herstellen zu wollen, solltest du zumindest die Referenzen
lesen, die in diesem Artikel zitiert werden, solltest
du Fotos und Sammlungen studieren. Wie oben erwähnt,
gibt es einen "Sioux-Stil" mit bestimmten
Farben und geometrischen Design-Elementen - freunde
dich mit ihnen an. Begutachte Stücke um die Plazierung
von Designs, Größe, Laufrichtung der Reihen,
Farben kennen zu lernen. Lerne welche Stücke in
Lazy-Stitch geperlt wurden!
TECHNISCHE
TIPS
Eine
weitere Aussage von Conn ist hier angebracht: "Richtiger
Sioux-Lazy-Stitch kann normalerweise durch die feste,
straffe Qualität der Stickerei erkannt werden.
Viel, aber nicht alle, Sioux-Lazy-Stitch-Stickerei hat
erhabene Bögen." Die beigefügten Fotos
zeigen diese Beschreibung. Benutze die Hinweise unten
um diese feste, straffe Qualität bei den Bögen
zu erreichen. Sie brauen Zeit und Übung um sie
zu perfektionieren.
PERLEN:
Der größte Teil der Sioux-Arbeiten wurde
in 4/0 italienischen Perlen ausgeführt, nicht alle
alten Farben stehen zur Verfügung, so dass man
manchmal Komprosse eingehen muss. Hat man Tschechische
Perlen zur Verfügung benutzt man 11/0 oder 10/0.
(Anmerkung:
italienische 4/0 Perlen sind unmöglich aufzutreiben
und werden auch nicht mehr hergestellt. Viele der alten
Farben sind bei modernen tschechischen Perlen verfügbar)
FADEN:
Will man museumsgetreue Stücke herstellen sollte
man exakt die selben Materialien benutzen, die auch
schon den indianischen Perlarbeitern zur Verfügung
standen. In solchem Fall benutze echte Sehne, wenn verfügbar.(Kunstsehne
ist ein brauchbarer Ersatz) Wenn Faden benutzt wird,
nimm einen, der sich nicht dehnt, wachse ihn stark mit
Bienenwachs, aber am wichtigsten: Nimm einen Faden der
stark genug ist! Er sollte so stark sein, dass er, wenn
doppelt genommen, das ganze Loch der Perle ausfüllt.
(fig. 1). So kann die Perle auf dem Faden nicht schlackern.
Auch Sehne oder Kunstsehne müssen in die benötigte
Dicke gespalten werden. Fest und straff wird nicht erreicht,
indem man den Faden extrem stark zieht, sondern durch
die Fadendicke!
LEDER:
Feste und straffe Perlarbeit ist auch ein Ergebnis einer
festen Unterlage. Die festeren Teile indianisch gegerbten
Leders sind ideal. Versuche Ähnliches für
diesen Zweck zu finden. Sticke immer auf der Fleischseite
der Haut. Vergewissere dich, dass die Stiche bis zur
Mitte der Haut durchgehen.
BOGEN:
Wie im Foto gezeigt, ist ein Stück das in Lazy-Stitch
gearbeitet ist bedeckt mit einer Reihe paralleler Linien,
von welchen jede dazu neigt sich ein wenig zu heben.
Dieser Bogen oder Buckel wird erreicht, indem man 8
Perlen auf einem Platz unterbringt, der eigentlich mit
7 Perlen gefüllt wäre. Linien haben 6-12 Perlen,
am häufigsten aber 8-9 Perlen. Linienbreite variiert
in Breite und Perlanzahl bei jedem Perlarbeiter. Eine
gerade Anzahl von Perlen ist nicht ungewöhnlich.
ANFANG
UND ENDE
Die Illustrationen
folgen den grundlegenden Perlarbeitstechniken. Zeichne
mit einem Bleistift (keinem Filzstift!) eine Grundlinie.
Faden im Leder vernähen - keine Knoten benutzen.
Fig.2
zeigt den richtigen Weg das Leder mit der Ahle zu durchstechen.
Die Stiche müssen durch die Hälfte der Haut
gehen oder sie lassen sich mit der Zeit herausziehen.
Wenn kein indianisch gegerbtes Leder (oder sämisch
gegerbtes) benutzt wird, kann die Ahle die Haut nicht
richtig durchstechen. Die Ahle muss zur Stärke
einer großen Nadel heruntergeschliffen werden
oder benutze eine große Nadel (Ledernadel) die
in ein Griffstück geleimt wurde. (fig.3)
Nach
dem Vernähen fädle 8 Perlen auf die Nadel
(fig.4) - steche parallel zur Grundlinie (etwas kürzer
als 8 Perlen breit - ca 7- 71/2) etwa eine Perlenbreite
durch.(fig.4). Dann zieh die Nadel durch, ziehe fest
und fädle 8 weiter Perlen auf und lege die Perlen
so, dass sie die erste Reihe kaum berühren. Der
Abstand ist kritisch, die Perlen sollen sich weder drängeln,
noch sollen sie auseinanderstehen (fig. 6-8). Der richtige
Abstand kommt mit der Übung von alleine. Trenne
Fehler auf! Erinnere dich:GEDULD! Wenn du das Fadenende
erreicht hast vernähe ihn unter der bestickten
Reihe. Keine Knoten! Weder vorne noch hinten!!
fig.
5 zeigt die Plazierung der zweiten Linie. Perlen der
ersten Linie können die der zweiten Linie berühren,
müssen aber nicht. Die Stiche der zweiten Linie
sollten sehr nahe denen der ersten Linie sein, aber
sich nicht mit diesen verbinden. In Musterbereichen
sollten sich die Linien berühren, was aber in Hintergrundbereichen
nicht nötig ist.
Referenzen:
Conn,
Dick, ‘Western Sioux Beadwork,’ American Indian
Hobbyist, Vol. VI No. 9 and 10.
Lyford,
Carrie a., Quill and Beadwork of the Western Sioux,
U.S. Department of the Interior, 1940
Hail,
Barbara A., Hau, Kola! , Haffenreffer Museum of
Anthropology, Brown University, 1980
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